Transkription: Hallo und herzlich willkommen zur 2. Folge von bloggerabc Podcast. Mein Name ist Daniela und ich blogge auf bloggerabc zu allen Themen rund ums Bloggen und Social Media.
Vor rund 3 Wochen habe ich die 1. Episode online gestellt. Zunächst nur auf meinem Blog und nun ist er auch bei iTunes. Ich würde mich freuen, wenn du ihn abonnierst und mir Feedback gibst.
Podcasten ist nicht Bloggen
In der ersten Episoden habe ich bereits angekündigt, dass ich etwa alle 2 bis 3 Wochen eine neue Folge online bringe. Das ist für mich ein anderer Rhythmus als beim Bloggen, denn hier veröffentliche ich wöchentlich einen Beitrag.
Das ist ein ziemlicher Unterschied für mich und abgesehen von der Zeit habe ich für mich rausgefunden, dass es noch etwas anderes gibt, was für mich beim Podcast den Unterschied zum Bloggen macht. Vielleicht geht es dir mit etwas, was dich beschäftigt genauso? Darum schlage ich vor: Lass uns einfach mal darüber reden.
bloggerabc Podcast wollte ich schon eine ganze Weile launchen. Ungefähr seit ich angefangen habe Podcasts zu hören. Ich finde das ganz angenehm mich fortzubilden, wenn ich in Richtung Projekt laufe, ins Co-Working gehe oder beim Sport bin. Podcasts sind eine tolle Sache, um Wissen aufzunehmen, gleichzeitig aber etwas anderes zu tun. Ich weiß, es ist nicht ganz so clever multitasking-mäßig unterwegs zu sein. Denn eigentlich ist es besser man konzentriert sich nur auf eine Sache. Ich weiß nicht, wie es dir geht, aber ich finde es immer ganz angenehm tatsächlich mehrere Dinge gleichzeitig zu machen. Mir gibt es das Gefühl Zeit zu sparen.
Aber es gibt noch eine andere Sache, die mir beim Podcasten aufgefallen ist. Es fällt mir nämlich wesentlich schwerer als einen Blogartikel zu schreiben. Ich sage dir auch warum. Wenn ich einen Blogartikel schreibe, dann sehe ich die Worte vor mir. Ich kann sie jederzeit ändern. Ich kann das mal einen Tag liegenlassen, das Dokument wieder öffnen und überarbeiten. Ich kann jederzeit an jeder Stelle sehen, wo ich was geschrieben habe.
Bei einem Podcast ist es anders. Ich habe hier nichts anderes außer eine Tonspur, die Ausschläge hat. Mal ein bisschen weniger, mal ein bisschen mehr. Aber letztendlich agiere ich im blinden Raum. Ich weiß nicht, wo ich was gesagt habe, sondern muss mir das aufschreiben. Entweder weil es mir für später wichtig ist, beispielsweise weil ich etwas rausschneiden möchte oder weil ich dort mein Intro einfügen möchte. Ansonsten muss ich mich dann praktisch von Sekunde zu Sekunde durchhören und ganz schnell den Stop-Button drücken, wenn ich an einer Stelle halten will, die ich brauche.
Und damit bewege ich mich in einem für mich blinder Raum, denn diese Ausschlagkurve hat für mich nichts Visuelles, wie es bei Worten der Fall ist.
Intrinsische Motivation ist ein Muss
Vielleicht geht es dir beim Blogpost genauso. Du sitzt davor und denkst dir: „Ich möchte gerne einen Blog haben, ich möchte gerne auch veröffentlichen, ich weiß aber gar nicht wie!“ Das System WordPress, diese ganzen Anfänge sind für dich praktisch nicht greifbar. Du siehst nur, du möchtest das machen. Du findest das total super, wie alle anderen es umsetzen und dann sitzt davor und kommst dir vor wie so ein Volldepp. So ging es mir nämlich gefühlt beim Podcast. Jeder konnte jeder so einen Podcast veröffentlichen, nur ich habe es nicht geschissen gekriegt. Ich habe mich dann irgendwann gefragt, warum das so ist?
Und dabei habe ich mich wieder an meine Anfänge erinnert. Als ich mit dem Blog anfing, bin ich gerade aus der Schweiz wiedergekommen und war auf Jobsuche. Nachdem ich ungefähr 10 Absagen bekommen habe, ohne überhaupt eingeladen worden zu sein fing ich an mir Gedanken zu machen. Denn ich hatte Auslandserfahrung, habe studiert und Berufserfahrung. Wenn du dann eine Absage nach der anderen bekommst, da guckst du dich ganz schön um und überlegst dir was hier falsch läuft
bloggerabc habe ich mit der Prämisse gegründet zwar meine Bewerbung zu begleiten, aber als dauerhaftes Projekt. Es war also nie angedacht bloggerabc irgendwann, sobald eine Bewerbung erfolgreich war, zu schließen und wieder in den Sack zu kloppen.
Genau das Gleiche möchte ich für diesen Podcast und dennoch merke ich einen Unterschied.
Nämlich: Ich bin nicht intrinsisch motiviert.
Das musste ich mir erst einmal eingestehen. Aber was heißt denn intrinsisch motiviert? Extrinsische Motivation bedeutet zum Beispiel, dass dich außenstehende Faktoren reizen können eine Sache besonders gut zu machen. Beispielsweise kann es im Job das Gehalt sein. Abgesehen davon, dass du das Gehalt brauchst, um deine Miete zu bezahlen, deine Lebensmittel, Versicherung und dir vielleicht auch etwas Gutes damit tust, kann die Höhe deines Gehalts dich antreiben deinen Job besonders gut zu machen.

Dagegen ist die intrinsische Motivation etwas was wir Menschen in uns tragen. Vielleicht hast du mal von der Bedürfnispyramide von Maslow gehört? Maslow setzt ganz unten an bei den Grundbedürfnissen. Sie sind für uns beispielsweise die Sicherheit. Also das wir ein Dach über dem Kopf haben. In der Steinzeit war es eine Höhle, die uns vor Wind und Wetter geschützt hat. Dann natürlich, dass wir unseren Hunger und Durst stillen, und weiter geht es mit Bedürfnisse nach sozialen Kontakten, Sexualität gehört dazu und dann irgendwann steigern sich die Bedürfnisse.
Nochmal zurück zum Thema. Was mir fehlte, ist das Grundbedürfnis diesen Podcast machen zu wollen, während ich dies beim Bloggen aber habe. Da musste ich mich erstmal auf den Allerwertesten setzen und das tatsächlich akzeptieren und ich verrate noch was. Vor dieser 2. Episode habe ich die Nacht vorher richtig schlecht geschlafen und vielleicht kennst du dieses schlechte Schlafen aus der Zeit von Klassenarbeiten. Ich weiß nicht worin du schlecht warst, bei mir war es wie wahrscheinlich bei vielen anderen Mathe. Früher tatsächlich Englisch, was sich inzwischen definitiv geändert hat. Inzwischen lese ich englische Bücher, Artikel und Blogs und spreche leidenschaftlich gerne auf Englisch, so dass ich mich damit auch hervorragend verständigen kann.
Aber früher in der Schule war das tatsächlich so neben Mathe mein schlimmstes Fach. Bei mir hat es nie Klick gemacht, bis ich dann endlich mal ins Ausland gegangen bin und da hat es dann funktioniert. Das Ding ist, wenn du nicht intrinsisch motiviert bist, dann werden dir viele Sachen unfassbar schwerfallen und bei mir ist es dieser Podcast. Auf der einen Seite möchte ich ihn sehr gerne haben, weil ich es ein tolles Medium ist. Denn es gibt mir die Möglichkeit mit Menschen, die sich für meine Inhalte interessieren, in Kontakt zu kommen.
Podcasten hat auch sozialen Nutzen
Ich kann Menschen, die vielleicht nicht gut lesen können, die Möglichkeit geben, meinen Content zu konsumieren. Content konsumieren ist auch so ein blöder Ausdruck. Ich kann Menschen die Möglichkeit geben, die Inhalte von mir mitzunehmen und für sich zu nutzen auf einem Weg, der ihnen sonst vielleicht verwehrt ist. Und tatsächlich ist es auch nochmal ein Marketingweg für mich.
Aber das alleine sollte nicht die Intension sein, ein Projekt in der Größenordnung eines Podcast oder Blog zu starten. Denn, das verspreche ich dir, damit wirst du garantiert scheitern. Und auch das ist meine Sorge und davor habe ich Schiss, dass ich irgendwann hier in den Sack haue und sage, das ist nicht meins. So ehrlich muss ich sein, denn es ist die Technik, die mich abschreckt.
Bei einem Blog musst du erstmal ein bisschen frickeln, was WordPress angeht. Es dauert bis du dein Theme hast und es eingerichtet ist. Und natürlich kannst du Geld in die Hand nehmen und jemanden Professionellen bitten, das für dich zu tun. Grundsätzlich empfehle ich den Leuten, mit denen ich zusammenarbeite immer, einmal selbst unter die Motorhaube zu gucken. Man muss nicht alles können. Ich kann bei weitem auch nicht alles und ohne meinen Freund Flo, Florian Enkrott, der seinen Podcast „Alles Bocholt“ hat, wäre ich in vielen Fällen aufgeschmissen. Aber ich wüsste mir immer noch zu helfen, wenn er mal nicht da ist.
Bei einem Podcast kann ich das natürlich auch rausgeben und auf lange Sicht werde ich den technischen Part auch auslagern. Nicht nur, weil mir die Zeit fehlt, sondern weil mir tatsächlich auch die Nerven fehlen. Es ist für mich einfacher einen Artikel zu schreiben, den zu überarbeiten, einzustellen und auf „Veröffentlichen“ zu klicken anstatt hier mit der Tonspur, Audacity, dem Intro, Outro, den Möglichkeiten vielleicht nochmal einen Ton glattzuziehen, zu arbeiten.
Dazu kommt, dass man mit dem Podcast auch tatsächlich nochmal doppelte Arbeit hat, weil natürlich auch die Inhalte, die Transkription dazu erfolgen muss. Auch das würde ich oder werde ich auch auslagern, weil ich die Zeit nicht noch aufbringen kann. Aber während ich sonst mit dem Blogbeitrag einfach schreibe und veröffentliche, habe ich hier Ton, also Audio und Text. Beides muss, wie ich finde, von guter Qualität sein, denn sonst willst du es nicht hören. Und ganz ehrlich, das ist auch nicht mein Anspruch, mit dem ich es veröffentlichen möchte. Was will ich dir also sagen?
Wenn du dich schwertust, frage dich tatsächlich, ob du das möchtest. Mit Menschen, mit denen ich zum Thema Blog arbeite, sage ich auch immer, suche dir ein Thema aus, für das du brennst. Ich muss dich nachts um drei Uhr wecken können und du musst mir ein Kotelett an die Backe quatschen können zu deinem Thema, weil es dich so begeistert, dass du im Grunde zu jeder Tages- und Nachtzeit mir etwas dazu erzählen kannst. Wenn das der Fall ist, dann hast du auch ein Thema für dich, was dich bei deinem Blog weiterbringt und dabei ist es unerheblich, ob jemand anderes zu deinem Thema auch bloggt. Damit meine ich sämtliche Bereiche, das kann ein Einrichtungs-Blog sein, das kann ein Food-Blog sein, das kann ein Technik-Blog sein, selbst ein Blog wie meiner, Bloggen übers Bloggen.
Ganz ehrlich? Seit ich gestartet habe, sind noch mehr Blogs aus dem Boden geschossen, die auch das Thema „Bloggen“ haben. Die Spreu vom Weizen trennt sich allerdings
a) durch den Stil,
b) durch den Inhalt und
c) durch den Ansatz.
Ich glaube, diese 3 Faktoren sind sehr wesentlich dafür, ob ein Blog oder auch ein Podcast erfolgreich ist. Dazu kommt auch das ausgelutschte Wort „Authentizität.“ Denn nur, wer für etwas brennt, kann darüber so ehrlich schreiben, dass es seine Leser auch glauben. Wer nur bloggt, um des Bloggens Willen, weil er seine Produkte verkaufen will, der hat das Bloggen nicht verstanden und das merkt man einfach.
Nachdem ich mich ganz schön auf den Hosenboden gesetzt habe, weil ich für mich rausgefunden habe, dass mir die intrinsische Motivation fehlt, habe ich mich stark damit auseinandergesetzt, warum das so ist? Heute Nachmittag war es tatsächlich so, dass ich diese Podcast-Folge machen möchte und ich bin auch technisch gesehen nicht alleine. Ich habe die Heike Stiegler von Heikes Stadtgeflüster, die, wenn ich Fragen habe, wenn ich Hilfe brauche und das brauche ich beim Podcast definitiv mehr als damals bei meinen Anfängen mit dem Bloggen, da ist und mir Sicherheit gibt.
Ich muss einfach damit warmwerden, dass ich aus dieser Tonspur, die eigentlich nichts anderes ist als Ausschläge, zurechtkomme. Ich habe für mich auch beschlossen, wenn ich irgendwann nach der 100. Episode merke, ich tue mich immer noch schwer damit, dann wird es entweder vielleicht das Ende sein, nach dem Motto „100 Episoden ist auch gut“. Oder aber ich bin so schwer angefixt von dieser Art des Mediums, dass ich mich zwar schwertue und das auch akzeptiere aber weiter machen. Jemand, der dafür lebt, wie beispielsweise Gordon Schönwälder von Podcast Helden oder Solopreneur’s Moshpit macht das mit einer Leichtigkeit bei der ich jedes Mal staunend davor sitze und ihm zuhöre und mir wünschen würde, dass ich das auch kann. Klar, Gordon ist aber auch Musiker, nicht hauptberuflich aber in seiner Freizeit. Er hat vielleicht nochmal ein anderes Verhältnis zu Tonspuren, Mikrofon und Aufnahme, Software und Geräten als ich.
Ich glaube, da unterscheiden wir uns auch ein bisschen. Er hat natürlich mit seiner Webseite auch einen Blog, klar, aber ich glaube, ihm geht das Podcasten, diese Arbeit mit dem Mikrofon, leichter von der Hand als vielleicht mir das Bloggen. Da muss man das einfach so anerkennen, man ist nicht in allen Dingen gleich gut. Aber man muss sich intrinsisch motivieren beziehungsweise, wenn man sich intrinsisch motivieren muss, ist es schon mal falsch. Ein inneres Brennen etwas haben zu wollen, denn dann ist es erfolgreich und dann klappt’s auch mit dem Blog und ich denke, dann klappt’s auch mit dem Podcast.
Nochmal kurz zusammengefasst: Wenn du anfängst mit dem Bloggen oder du hast eine Schreibblockade, dann erinnere dich an das Thema, an dein Thema, was dich so begeistert, dass du jederzeit, zu jeder Tages- und Nachtzeit, sobald du darauf angesprochen wirst, darüber sprechen kannst. Dann ist es dein Thema und dann fällt es dir auch leichter dein Projekt umzusetzen, so wie mir zukünftig dieser Podcast.
Im Augenblick tue ich mich noch schwer, aber ich weiß, dass ich das hinkriege und ich weiß, dass du das mit dem Blog hinbekommst. Ich würde mich sehr freuen, wenn du mich an deinen Erfahrungen beziehungsweise intrinsischer Motivation und Bloggen, wenn du mich an deinem Thema teilhaben lässt und mir erzählst, wie es bei dir war. Vielleicht können wir noch voneinander lernen beziehungsweise ich glaube, wir können sehr sicher voneinander lernen. Ich bin nämlich auch davon überzeugt, dass niemand auf diesem Planeten existiert und die Weisheit mit dem Löffel gefressen hat.
In diesem Sinne wünsche ich dir noch einen wunderbaren Tag oder einen wunderbaren Abend, je nachdem, wann du diesen Podcast hörst und ich sage schon mal: Bis zum nächsten Mal! Tschüss!
wunderbarer Podcast, von Dir lerne ich sehr viel, Daniela,
Liebe Grüße Anna
Liebe Anna,
vielen Dank für dieses Lob!
Viele Grüße
Daniela
Sicherlich: Podcasten ist reden und nicht schreiben.
Klingt irgendwie doof, wenn man es geschrieben sieht,, aber ist so.
Mir geht es komplett anders herum: Ich bin Redner. Ich lebe von der gesprochenen Sprache. Ich lebe davon, durch bewusste Redundanzen und Betonungen und persönliche Meinungen die ich niemals aufschreiben würde. Menschen von einem Thema zu begeistern. Das fällt mir mit dem geschriebenen Text extreeeem schwer.
Du hast absolut recht damit, dass es zwei Welten sind. Es gibt ja auch nichts schlimmeres, als einen vorgelesenen Blogartikel (kann ich hier so schreiben, denn das hast Du ja auch nicht gemacht).
Tja.. da kommen wir dann zu Dir.. Du kannst toll schreiben UND kommst super im Audio rüber!
Es wäre ein Jammer, wenn Du nicht weiter machst.
Hallo Thorsten,
vielen Dank für dein Feedback, darüber freue ich mich sehr! Ich rede auch gerne und als Speakerin habe ich damit auch gar kein Problem. Anders sieht es aus, wenn ich lediglich das Podcastmicro vor mir habe und ohne Publikum spreche. Da fällt es mir tatsächlich schwerer. Hier wird es einfach die Zeit und Übung machen, dass ich mich an mein unsichtbares Publikum gewöhne. : )
Viele Grüße Daniela