„Ich wollte einfach dieses Unternehmen menschlich, transparent und offen darstellen“. Die Aussage hat Anita Freitag-Meyer in unserem Interview getätigt, als wir uns darüber unterhielten, warum Sie sich für ein Unternehmenblogs entschieden hat.
Was ich besonders beeindruckend fand war der Aspekt, dass Frau Freitag-Meyer auf mich sehr natürlich wirkte. Um genauer zu sein: authentisch. Und wie ich dazu stehe habe ich in meinem Artikel „Warum authentisch sein keine Frage der Kommunikation sein sollte.“
Ich hoffe, dir gefällt das Interview und ich wünsche ich dir viel Spaß beim Hören!
Komm gut in das neue Jahr und wir lesen und hören uns 2018!
Daniela: [00:00:00] Hallo und herzlich Willkommen beim bloggerabc Podcast. Mein Name ist Daniela und heute hörst du das allererste Podcast-Interview hier auf bloggeracbc.
Ich habe mir eine ganz besondere Gesprächspartnerin ausgesucht, nämlich Anita Freitag- Meyer. Frau Freitag-Meyer ist Inhaberin der Hans-Freitag-Keksfabrik. Und wer bei uns in der Branche und in der Blase unterwegs ist, der kennt die Like-Kekse. Es gibt kein Barcamp, fast keine Veranstaltung, wo es nicht die gebackenen Daumen nach oben gibt.
Daniela: [00:00:30] Ich habe mich mit ihr darüber unterhalten, wie es ist, als Unternehmerin in den sozialen Netzwerken zu sein und warum sie ein Corporate Blog hat. Ich fand dieses Gespräch extrem beeindruckend. Frau Freitag-Meyer nehme ich schon seit einiger Zeit auf den sozialen Netzwerken und insbesondere auf Instagram war. Ich habe den Eindruck, wenn ich sie auf der Straße treffen würde, ist sie genauso, wie ich sie aus dem Netz kenne.
Wir haben uns darüber unterhalten, was es bedeutet als Unternehmerin authentisch zu sein. Ich habe dazu einen Beitrag geschrieben, warum ich glaube, dass Authentizität ein schwieriges Wort in der Kommunikation etwas ist, was man entweder ist oder eben nicht. Aber ich glaube, man kann es nicht lernen und jeder der versucht, authentisch zu sein, der macht meines Erachtens nach ein Fehler. Denn entweder bin ich so oder eben nicht. Und jemand zu sein, der man nicht ist, kann nur in die Hose gehen.
Ich habe mich sehr über dieses Gespräch gefreut, weil wir einige terminliche und technische Startschwierigkeiten hatten. Aber am Ende hat es doch funktioniert, was mich sehr freut.
Daniela: [00:01:39] Sag mir, wie das Interview für dich war und ob du so etwas in Zukunft hier möchtest. Interessieren dich weitere Gesprächspartner, die ich ansprechen sollte? Dann immer her damit! Das setze ich gerne um. Und jetzt wünsche ich Dir viel Spaß.
Daniela: [00:01:50] Hallo Frau Freitag-Meyer, vielen Dank, dass Sie bei dem Interview dabei sind. Es ist ja noch recht früh, 9.19 Uhr. Ist das eine normale Zeit, zu der Sie immer schon im Büro sind und arbeiten?
Anita Freitag-Meyer: [00:02:16] Oh ja, das ist normal schon spät. Ich wohne sehr dicht an der Firma und hab’s nicht weit morgens. Das ist der Vorteil bei einer Kleinstadt und so bin ich ab kurz nach acht immer hier.
Daniela: [00:02:33] Vielleicht kennt Sie noch nicht jeder, aber ich weiß, dass in meiner Blase die Likes ganz hoch im Kurs stehen. Im Grunde gibt es eigentlich keine Veranstaltung, bei der die gebackenen Daumen oder zumindest die Emojis nicht irgendwo auf dem Tisch liegen. Aber für den Fall, dass Sie noch nicht jeder kennt: Hans-Freitag-Kekse sind eigentlich ein Begriff. Stellen Sie sich doch bitte einmal kurz vor.
Anita Freitag-Meyer: [00:02:57] Das mache ich gerne. Ich bin Anita Freitag-Meyer, 48 Jahre alt und jetzt schon 28 Jahre hier bei uns in der Keks- und Waffelfabrik Hans Freitag in Verden. Mein Großvater hat das Familienunternehmen gegründet, mein Vater hat es über 40 Jahre erfolgreich international aufgestellt und ich bin seine Nachfolgerin. Ich bin also schon in der dritten Generation dabei und Alleininhaberin.
Daniela: [00:03:32] Sie sind relativ früh eingestiegen, schon als junges Mädchen, junge Frauen. Ist das richtig?
Anita Freitag-Meyer: [00:03:38] Ja, das kennt man aus vielen anderen Familienunternehmen. Die Kinder werden darauf getrimmt, die Nachfolge anzutreten. So war es auch bei mir als älteste von drei Schwestern. Für mich war das als junges Mädchen nicht immer toll. Diese Erwartungshaltung übte auch einen gewissen Druck aus.
Aber ich bin da kurz ausgebrochen, wollte Journalistin werden. Aber als ich wirklich gewahr wurde, welche Chancen sich mir bieten und welche Gestaltungsfreiheit auch das Unternehmertum hat, habe ich mir gedacht: Ich wäre ja wahnsinnig, wenn ich das nicht wenigstens versuchen würde.
Daniela: [00:04:21] Aber Sie haben erst mal die Chance ergriffen und gesagt: „Ich möchte das eigentlich nicht. Ich möchte etwas anderes machen.“ Wie wurde das in Ihrer Familie aufgenommen?
Anita Freitag-Meyer: [00:04:30] Als ich in der Abiturphase war, hatten meine Freundinnen, große Träume gehabt, was sie alles werden wollen. Mir war das aber quasi von Haus aus fast untersagt. Zwar nicht strikt, aber durch die unterschwellige Erwartungshaltung.
Ich wollte auch nach den Sternen greifen und Chefredakteurin eines tollen Magazins werden. Deshalb habe ich ein Volontariat bei der Hörzu gemacht. Das war auch ganz schön, aber ich merkte, dass ich vielleicht doch so ein bisschen dieses Unternehmergen in mir habe. Ich kann gut Entscheidungen treffen und will auch Verantwortung übernehmen. Ich bin gerne eine, die voran läuft. Am ehesten verwirklicht gesehen habe ich es doch in der Nachfolge.
Mit 20 habe ich dann diesen Weg eingeschlagen. Ich habe drei Jahre Industriekauffrau hier im Unternehmen gelernt. Direkt am ersten Tag nach dem Ende meiner Lehre hat mich mein Vater zur Geschäftsführerin ernannt und mir die ersten Geschäftsanteile übertragen.
Aus heutiger Sicht würde ich es mit meinen Kindern anders machen. Heute hat man die Chance auch woanders noch mal hineinzuschnuppern. Ich glaube, Erfahrungen in anderen Unternehmen zu sammeln ist durchaus wichtig.
Daniela: [00:06:09] Sie sind nach der Ausbildung direkt in die Geschäftsführung berufen worden. Normalerweise ist man ja erst einmal der Junior, dann Teamleiter und erst danach kommt man in die Führungsposition. Das haben Sie ja eigentlich ausgelassen und sind direkt ins kalte Wasser gesprungen.
Anita Freitag-Meyer: [00:06:24] Anfangs war ich natürlich nicht alleinverantwortlich. Mein Vater und ich haben uns die Geschäftsführung geteilt. Aber er hat damals schon gesagt, da war er erst Mitte/Ende 40:“Wir spielen hier nicht lange rum. Eben genau mit diesen und diesen Posten, sondern du lernst wie man Chef ist.“ Das war seine Mission.
Es war seine ganz große Aufgabe, mich vorzubereiten, weil er selbst sehr früh anfangen musste. Mit 14 schmiss er die Schule, weil sein Vater starb. Er lernte dann hier, arbeitete und glotze richtig hart ran. Er sagte zu mir: „Ich gehe hier nicht hin, bis ich ein alter Mann am Krückstock bin und du immer noch die Juniorin. Wir bereiten dich so vor, dass du in einem angemessenen Alter, mit Mitte 30, auch die volle Verantwortung übernehmen kannst.“ Und so haben wir das durchgezogen und das, glaube ich, war gut so.
Daniela: [00:07:22] Sie sagten vorhin, Sie sind jemand, der gerne nach vorne geht und auch Sachen ausprobiert. Und jetzt haben Sie ein Blog, ein Unternehmensblog. Wie ist es dazu gekommen?
Anita Freitag-Meyer: [00:07:33] Das ist jetzt schon fast sieben Jahre her, dass wir damit angefangen haben. Ich hatte damals den Vortrag von Thomas Knüver gehört. Er sprach von diesen unendlichen Möglichkeiten, sich im Netz zu bewegen. Ich war damals völlig unbedarft was Social Media angeht. Aber als er erzählte, dass es möglich ist, mit dem Endverbraucher zu kommunizieren und zu interagieren, da kam meine alte journalistische Leidenschaft wieder auf.
Ich hatte Lust zu schreiben und darüber zu erzählen, was mich bewegt, was mich umtreibt und was ich hier tue. Außerdem stehe ich hinter unserem Familienunternehmen, unseren Produkten und allem, was dazugehört.
Corporate Blogs gab’s damals noch gar nicht so viele. Es war noch nicht Gang und Gäbe. Aber wir hatten plötzlich die Chance, ein Blog aufzuziehen. Den nannten wir Keksblog und sind mit ganz viel Bauchgefühl losgelaufen. Zwar habe ich mich auch an einigen Unternehmensblogs, die es schon gab, wie Frosta oder Tchibo orientiert, aber wir hatten weder ausgefeilte Redaktionspläne, noch Rubriken. Das ist alles erst nach und nach entstanden. Mit mehr Intuition als Strategie, das muss ich wirklich sagen.
Daniela: [00:09:12] Hat sich das inzwischen geändert? Gehen Sie das Blog sehr strategisch an? Ich habe es nämlich noch als Mitarbeiter-Blog kennengelernt. Die Themen haben sich geändert und inzwischen ist es ja das knusprigste Keksblog der Welt. Was ich definitiv unterstütze.
Anita Freitag-Meyer: [00:09:31] Ja, das ist richtig. Wir gehen heute mehr noch auf die Endverbraucher ein. Der Kontakt zum Endverbraucher war schon immer ein ganz wesentlicher Aspekt unseres Blogs. Ich habe sie immer schon gefragt: „Was gefällt Euch? Findet Ihr das gut? Wollt Ihr das mal probieren? Wir haben hier was gebacken. Oder welche Verpackung findet Ihr am schönsten?“
Aber mir war es auch wichtig, Mitarbeiter, die Menschen hier zu zeigen. Sei es eine bestandene Prüfung zur Ausbildung, ein 25-jähriges Jubiläum oder wenn meine Leute beim Fußballspielen einen Pokal gewonnen haben Ich wollte einfach dieses Unternehmen menschlich, transparent und offen darstellen. Das habe ich dann z. B. in Vorstellungsgesprächen gemerkt. Man fängt ja an mit: “Darf ich Ihnen jetzt mal ein bisschen was über mein Laden erzählen?” Die Bewerber antworteten dann: “ Das brauchen Sie gar nicht. Ich kenne Sie schon, von YouTube, vom Blog. Ich weiß alles über Sie.“ Das hat mir oft in die Karten gespielt, weil mich die Menschen greifen konnten und schon ein Gefühl fürs Unternehmen hatten.
Auch für die Wirkung als Arbeitgeber in der Region war es gut. Es ist ein gutes Tool, um Mitarbeiter gerade in unserer ländlichen Gegend für uns zu begeistern.
Inzwischen haben wir den Food-Weg eingeschlagen und den Blog sehr stylisch gestaltet. Wir haben jetzt eine ganz tolle Fotografin und sind auch auf Instagram unterwegs. Wichtig ist uns, unsere Produkte schön in Szene zu setzen und sie ein bisschen lifestyliger zu machen.
Wir sind ja ein astreiner Industriebetrieb und stellen 100 bis 130 Tonnen Ware am Tag her. Da ist es natürlich nicht so wahnsinnig sexy, unsere Maschinen zu zeigen. Wir wollen lieber zeigen, was das Produkt im Leben der Verbraucher schön macht. Wie man es präsentieren kann, wie man es genießen kann. Deshalb haben wir auch Blogger-Kooperationen und eine aktive Facebook-Community mit über 30.000 Fans.
Daniela: [00:11:38] Das sieht man auch. Sie sind auf Instagram ja recht aktiv für eine Geschäftsführerin und Unternehmensinhaberin. Ich habe den Eindruck, es macht Ihnen richtig Spaß. Also nicht nur, dass man manchmal einen privaten Einblick bekommt. Sie sind mit dem Hund spazieren oder man sieht, dass Sie gerade einen grünen Smoothie machen, was ich sehr begrüße. Sie haben zuletzt einen Kalender gemacht oder es wurden Weihnachtstüten für die Mitarbeiter gepackt. Das Ganze empfinde ich auch als sehr menschlich und zugewandt.
Wie ist da die Resonanz aus der Branche? Es heißt, eine Unternehmerin zeigt sich auf Instagram tatsächlich ein Tacken privat, persönlich aber nie irgendwie intim. Also dass man den Eindruck hat, man kann ihr direkt unter die Bettdecke oder auf den Frühstückstisch gucken. Es sollte so sein, dass man den Eindruck hat, “Ach Mensch, so sieht es da aus.”, aber immer mit einem, ich sage immer: „Es gibt ein Unterschied zwischen persönlich und privat.“ Und da haben Sie, finde ich, immer eine hervorragende Balance.
Gibt es da irgendwie Gegenwind aus der Branche, nach dem Motto: „Ach ja, die Frau Freitag-Meyer, mal wieder in den sozialen Netzwerken.“?
Anita Freitag-Meyer: [00:12:41] Ja, das ist ganz niedlich. Das war so am Anfang, als ich damit startete. Mit dem Keksblog bin ich auf das größte Event der süßen Branche eingeladen worden. In Berlin gibt es immer einen Kongress im November. Da habe ich vor 550 Leuten erzählt, warum ich das mache. Teil meines Vortrags war: „Und jetzt denken sie, meine Herren,“, weil es immer 80 bis 90 Prozent Männer sind, „die Frau hat nichts zu tun.“ Ich sagte ihnen, dass ich Zeit damit verbringe, weil ich das für jeden Menschen tue, der für 99 Cent eine Tüte meiner Kekse kauft. Der meine Kreationen, an denen ich Spaß habe, sie zu entwickeln, mag. Wenn ich jemandem damit Freude mache und er mir etwas dazu sagen will, ich mit ihm in die Kommunikation gehe, dann macht es mir Spaß. Denn am Ende tue ich das alles für die Menschen, die eben ihr Geld an der Kasse für mein Produkt lassen. Daher bin ich gerne bereit, denen etwas zu geben. Mich meinen Mitarbeitern und der Welt da draußen durch meine Social-Media-Aktivitäten zu zeigen.
Dieser Mythos der vom Stress und Burnout geplagten Vollzeit-Managerin hängt mir so zum Hals heraus. Ich bin ein Mensch. Ich habe Freude im Leben und ich kann Managerin, Mutter, Freundin usw. sein und das Leben genießen. Warum soll sich das ausschließen? Ich finde es lächerlich, wenn man immer dieses Bild von sich präsentieren muss, dass man zu nichts anderem mehr kommt als nur noch Strategie, Firma und Management.
Bei mir steht der Genuss und die Lebensfreude immer an allererster Stelle. Ich trenne auch nicht zwischen zwischen Firma und privat oder Wochenende und Montag. Nein! Ich versuche immer mein Leben in vollen Zügen zu genießen, ob hier in der Siemensstraße in meiner Keksfabrik, zu Hause, im Urlaub oder woanders. Und deshalb bin ich auch bereit, etwas von mir zu geben, diesen Touch Menschlichkeit, der dem Unternehmertum manchmal abgesprochen wird.
Ich muss mich auch nicht in eine Rüstung aus Businesskleidung oder ähnlichem stecken. Ich kann mich auf jedem Parkett bewegen, ob in Highheels und Kleid oder in Jeans und Turnschuhen. Und dieser Mix macht mir eigentlich am meisten Spaß.
Daniela: [00:15:07] Das heißt, Sie waren auf diesem Kongress, haben das den 500 Herren, die wahrscheinlich recht skeptisch geguckt und sich gefragt haben: “Was macht Frau da eigentlich mit sozialen Netzwerken?”, so erzählt. Ist da mal einer gekommen und hat gesagt: „Ich hab mir das mal angeguckt.“ Und haben Sie inzwischen Nachahmer gefunden?
Anita Freitag-Meyer: [00:15:23] Pauschal gesagt: Männer trauen sich so etwas nicht. Ich glaube, der Chef von Frosta ist auch selber in sozialen Medien aktiv. Ansonsten fällt mir keiner ein.
Männer sagen immer: “Das ist Spielkram.” oder “Das soll mal die Marketing-Abteilung machen.” oder “Lasst den Azubi machen. Der weiß, wie das geht” usw. Das halte ich für suboptimal, weil das so schablonenhaft ist. Das ist nicht wirklich echt. Die vielzitierte Authentizität in Social Media ist für mich das A und O. Wenn die Leute nicht eine gewisse Natürlichkeit und das Echte spüren würden, dann ist man austauschbar und nur irgendein Marketingkanal. Und ich glaube, das macht einfach den Unterschied.
Dazu sind viele auch nicht bereit, etwas von sich zu geben. Mir macht das überhaupt nichts aus, weil ich glaube, dass ich diesen schmalen Grat ganz gut beherrsche. Wie Sie richtig feststellten, zeige ich nicht meine Kinder. Mein Mann hasst soziale Medien. Aber meine Hunde darf man sehen und auch dass ich ein grünen Smoothie trinke. Aber es hat Grenzen, was ich mag, was mir gefällt und ich glaube, das rundet die Persönlichkeit ab. Wenn es am Ende einen sympathischen Gesamteindruck auch auf mein Unternehmen wirft, dann freue ich mich.
Dann habe ich eigentlich mein größtes Ziel erreicht: Ich gebe diesem Unternehmen ein Gesicht. Ich zeige mich zum Beispiel auch auf unseren Verpackungen im Handel mit Foto. Ich glaube, es ist ein Pfund, gerade in der Lebensmittelbranche ein Familienunternehmen zu haben, das ansprechbar ist und Verantwortung zeigt. Einfach zu sagen: „Dafür stehe ich. Hier bin ich und wenn Ihr Fragen habt, bitte sprecht mich an.“
Daniela: [00:17:29] Genau das ist ja passiert. Ich erinnere mich, dass Sie vor einigen Jahren eine Krise hatten. Und dann war es so weit, dass man Sie wahrscheinlich auch ansprechen musste: “Frau Freitag-Meyer, was ist denn passiert und was sollen wir denn jetzt machen?” Da sind Sie ganz offensiv und transparent nach vorne gegangen und haben ihre Möglichkeiten genutzt. Was genau ist denn da passiert?
Anita Freitag-Meyer: [00:17:50] Das war im Sommer 2013. Mein Betriebsleiter kam und sagte: “Wir haben einen vermehrten Ausstoß an unseren Metalldetektoren. Wir haben Metallspäne, Fäden, so dünne Metallhaare in den Keksprodukten.“ Das ist natürlich der Super-GAU.
Natürlich kam sofort die gesamte Maschinerie angefangen beim Qualitätsmanagement in Gang und es kam heraus, dass uns durch einen Mehl-Lieferanten Metallhaare angeliefert worden sind. Diese wurden zwar von unseren Metalldetektoren entdeckt, aber meine Techniker konnten mir nicht versprechen, dass wirklich 100 Prozent erwischt werden. Es könnte sein, dass etwas durchflutscht, weil es so ungünstig liegt und nicht dedektiert werden kann. Dann blieb mir keine andere Wahl, als einen Warenrückruf zu machen. Keine stille Rücknahme, denn es war klar, dass manche Produkte schon vor zwei, drei Tagen verladen wurden und bereits im Handel sein können. Es betraf ja nicht nur meine eigene Marke, sondern auch die des Handels. Wir machen fast 70 Prozent in den Ausstattungen unserer Kunden, der großen deutschen Lebensmittelhändler.
Das heißt, es ging mit Pressemitteilungen los, ich habe Fernseh- und Radiointerviews gegeben. Aber als allererstes, noch bevor ich etwas an die Deutsche Presseagentur gegeben habe, habe ich meinen “Toll-Blog” genutzt. Ich habe die Mitteilung auf unsere Seite, auf dem Blog und auf Facebook veröffentlicht. Ich habe gesagt, dass ich quasi rund um die Uhr hier für Fragen zur Verfügung stehe.
Parallel habe ich mich an einen Krisenmanager gewandt. Er bot mir an: „Wenn sie wollen und sich dem nicht gewachsen fühlen, übernehme ich die Kommunikation für Sie.“ Da habe ich gesagt: „Das ist gar keine Option.“ Ich hätte dem Mann erst mal erklären müssen, was passiert ist und nachher versteht er etwas falsch oder antwortet nicht so, wie ich das möchte. Das Thema Transparenz und Echtheit wurde da wirklich auf den Prüfstand gestellt.
Für mich habe ich dabei gelernt, nicht nur ein Sonnenschein-Kapitän zu sein, sondern eben auch das Deck nicht zu verlassen, wenn die See rauer wird. Tagelang stand ich auf allen Kanälen zur Verfügung. Es wurden sehr ernsthafte Fragen gestellt, aber manchmal auch banale, alberne Fragen. Die habe ich aber genauso beantwortet. Manchmal schrieb ich auch: „So Leute, ich muss jetzt mal ins Bett. Drei, vier Stunden Schlaf, morgen früh ab fünf stehe ich euch wieder zur Verfügung.“
Wir wurden dann ein paar Tage durchs Netz getrieben, waren auf allen Startseiten das Thema. Aber so schnell der Sturm kam, ging er in unserer schnelllebigen Zeit wieder vorüber. Man könnte vermuten, dass es ein Shitstorm war. Das war es aber nicht. Im Gegenteil, mir wurde auch gesagt „Du hast ja einen wahren Lovestorm erwischt.“ Denn viele haben es sehr geschätzt, dass ich so offen damit umgegangen bin. Die Krönung dieser Sache war eigentlich, dass Foodwatch zu diesem Zeitpunkt gerade einen Newsletter und einen Jahresbericht zum Thema Rückruf herausgegeben hatte. Wir wurden darin als Leuchtturm-Beispiel genannt, wie perfekte Krisenkommunikation gemanagt wird.
Im Nachhinein habe ich mich darüber gefreut. Denn auch das hatte mal wieder nichts mit Strategie zu tun, sondern nur mit meinem Bauch und meinem Herzen. Nur so konnte ich es machen. Alles andere wäre verschanzen oder verzögern oder was auch immer gewesen. Raus mit der Wahrheit war die Devise, wir konnten ja nichts dafür. Wir haben vorsorglich gehandelt und niemandem ist etwas passiert. Keiner hatte so ein Metallstück gefunden. Alles ist gut gegangen.
Für uns war es jedoch ein Millionen-Thema, auf dem wir zum Glück nicht sitzengeblieben sind. Es war ein Versicherungsfall des Lieferanten. Dennoch war es keine Kleinigkeit, die wir hier durchgestanden haben. Und da hat mir mein Blog extrem geholfen, weil ich ja kommunizieren konnte. Eine Webseite, die dann statisch ist, hätte Fragen offengelassen.
Aber so haben wir mit den Menschen gesprochen. Ich habe auch meine Handy-Nummer publiziert. Ein Mann hat angerufen, weil er seiner Tochter auf die Klassenreise nach England eine Tüte meiner Waffeln mitgegeben hat. Ihm konnte ich sagen, dass die Tochter keine Angst haben muss, dass da Metall drin ist. Aber meist nutzen die Leute das dann gar nicht aus, im negativen Sinne, sondern wahrscheinlich war es einfach schon vertrauensbildende Maßnahme, dass ich es gemacht habe.
Daniela: [00:23:03] Im Grunde ist Transparenz der Schlüssel für alles. Je offener ich bin und je mehr man die Hosen runter lässt, also auch mal sagt “Leute, das hier ist echt schiefgelaufen, aber wir haben alles eingeleitet. Wir sind dabei. Bitte sprecht mit uns. Was wir beantworten können, tun wir. Und wenn es nicht jetzt ist, dann auf jeden Fall später.”, wenn die Leute das Gefühl haben, gehört zu werden, desto weniger eskaliert die Situation, die natürlich nicht schön ist. Das ist mein Eindruck und auch meine Erfahrung. Ich frag mich immer, was verflixte Axt denn so schwer daran ist, mit den Menschen zu sprechen? Man macht sich manchmal die Schwierigkeiten auch selber, indem man nämlich auf Tauchstation geht.
Anita Freitag-Meyer: [00:23:41] Eben und dieses „Ja, melden Sie sich schriftlich bei uns. Unser Anwalt wird ihnen innerhalb der nächsten zwei Wochen antworten.”, ist nicht befriedigend. Ich glaube, dass es mir natürlich leicht fällt, weil ich hier die Chefin bin. Ich kann das entscheiden. Jetzt stellen Sie sich vor, ich wäre weg gewesen. Dann weiß ich nicht, ob es meinen Leuten genauso einfach gefallen wäre, so zu handeln.
Dabei muss man vielleicht auch manchen Angestellten oder Managern nachsehen, dass sie Angst haben, etwas falsch zu machen und ihren eigenen Kopf zu riskieren. Vielleicht liegt es auch daran, dass nur der oberste Chef so ganz frei weg von der Leber echt sein und kommunizieren kann. Aber selbst im Mittelstand gibt es viele Leute, die es nicht so machen.
Daniela: [00:24:32] Ich denke auch, der Chef oder die Chefin gibt es vor. Wenn die es nicht vorleben, wie soll ich es denn selber machen. Ich als Angestellter bin ja nicht weisungsbefugt oder nur innerhalb eines bestimmten Rahmens. Aber jetzt stellen Sie sich vor, Sie haben einen Mitarbeiter der genauso tickt wie sie. Und Sie haben einen Chef oder eine Chefin, der/die auf Tauchstation geht.
Wenn Sie sagen, „Mensch, vielleicht hätte das ein Mitarbeiter von mir nicht so gemacht.“, inwieweit sind Mitarbeiter für Sie denn auch Influencer? Sie gehen ganz weit nach vorne und sagen, “Ich bin das Gesicht des Unternehmens.” Aber nutzen Sie oder sprechen Sie auch mit ihren Mitarbeitern und sagen, “Mensch, ihr dürft auch die sozialen Netzwerke gerne nutzen. Und sagt auch gerne, dass ihr von uns kommt.”
Otto geht ja gerade einen ganz offensiven Weg und hat tatsächlich ein Programm ins Leben gerufen, um Mitarbeiter zu Influencern zu machen. Was beispielsweise bei Microsoft schon mit diversen Mitarbeitern oder auch bei Daimler mit Sascha Pallenberg von ganz alleine funktioniert, weil die Leute schon in der Öffentlichkeit waren und eine hohe Internataffinität haben.
Anita Freitag-Meyer: [00:25:34] Das ist bei uns nicht so. Ich habe lange darum gekämpft, auch Mitstreiter im Unternehmen zu finden. Aber das ist schwierig. Viele trauen sich das nicht. Sie liken, teilen und kommentieren, aber dass sie selbst als ein Gesicht von Freitag nach vorne gehen, habe ich so jetzt noch nicht erlebt. Schade eigentlich.
Ich hatte mal eine ganz tolle Mitarbeiterin, die das Blog mit mir aufgezogen hat. Sie hat zu 100 Prozent so gelebt wie ich. Wir waren ein tolles Team. Leider ist hausintern niemand nachgewachsen, der diese Lücke gefüllt hätte. Aber ich habe jetzt eine freie Mitarbeiterin, die auch sehr Freitag-affin ist und es genauso wie ich liebt. Ich fühle mich schon sehr unterstützt, würde mir aber gerne noch ein bisschen mehr von meinen Leuten wünschen.
Was ich aber erreicht habe, ist der Deutschen Preis für Online-Kommunikation für Corporate Blogs nachdem der Keksblog ein Jahr online war. Da fing es an, auch hier im Haus Akzeptanz zu finden. Zuerst haben sie gedacht, ich spinne: “Jetzt zeigt die Fotos aus der Produktion. Und was soll das mit der Transparenz usw. Am Ende guckt sich die Konkurrenz etwas ab.” Meine Antwort war: „Es, wird sich nicht irgendjemand sofort genau die Maschine hinstellen, die wir hier haben.“ Außerdem kann man immer steuern, was man zeigt.
Mein Vater war ganz anders, noch vom alten Schlag. Er hat überhaupt nichts erzählt und wenn, dann vielleicht seinen Umsatz und die Anzahl seiner Mitarbeiter. Ich glaube, es ist auch ein Zeitenwandel. Manche haben auch gesagt, dass sie erst lernen mussten, mit meiner Art umzugehen.
Daniela: [00:27:35] Kann man sagen, das interessiert ja immer ganz viele? Was bringt uns denn so ein Blog und was bringt uns Social-Media? Und es soll natürlich immer alles skalierbar sein. Was mir persönlich immer so ein bisschen die Nackenhaare hoch stellt, dieses Thema Skalierbarkeit.
Manchmal denke ich mir: „Leute habt doch einfach mal Spaß an der Sache. Sprecht mit den Leuten. Connected euch. Pflegt eure Community. Ihr geht doch auch nicht im normalen Leben an den Leuten vorbei, klatscht ihnen die Visitekarte stumm ins Gesicht und wartet, dass dabei irgendetwas passiert. Nee, ihr geht los und sprecht mit den Leuten.“
Können Sie aufgrund Ihrer Aktivitäten im Netz sowohl durch die Facebook-Seite als auch durch Instagram und Instagram Stories und das Blog sagen: “Wir konnten xy mehr Prozent an Bewerbern oder qualifizierten Bewerbungen generieren.”, oder natürlich auch: “Wir konnten den Umsatz steigern.”? Konnten Sie so etwas feststellen?
Anita Freitag-Meyer: [00:28:29] Ich habe eine Zeit lang Messinstrumente genutzt, aber das stresste mich total, weil ich dann plötzlich nur noch auf Zahlen fokussiert war. Ich begann, den Spaß zu verlieren. Ich merke schon, wenn etwas funktioniert oder nicht. Weil ich immer dran bin, es selbst gestalte und einfach über die Jahre ein Gespür entwickelt habe.
Was neulich sehr gut funktioniert hat, waren „Einhorn Kekse“. Wir haben diese als Handelsmarke produziert. Normalerweise darf ich über Handelsmarken nicht sprechen, in diesem Fall aber schon, weil wir als „In Verkehr-Bringer“ hinten auf der Verpackung standen. Da habe ich so getrommelt, mit Lidl zusammen. Dieses Produkt ist Donnerstag Morgen in die Läden gekommen, Freitag Nachmittag war es zu 90 Prozent in ganz Deutschland und anderthalb Tage später komplett ausverkauft. Eigentlich wünscht sich der Handel das von Promotionware nach 12 bis 14 Tagen. Ich bin davon überzeugt, dass unsere vorbereitende Social-Media-Arbeit einen großen Aspekt bei diesem Erfolg hatte.
Daniela: [00:30:16] Das haben Sie tatsächlich strategisch geplant?
Anita Freitag-Meyer: [00:30:22] Da hab ich mir mit dem Einkäufer die Bälle zugeworfen. Der hat mich ein bisschen provoziert. Der sagte: „Guck doch mal Rittersport hat eine Einhorn-Schokolade gemacht. Könnt ihr so was auch?“ Da habe ich gesagt: „Wie, Sie wollen einen Einhorn-Keks? Dann kriegen Sie einen Einhorn-Keks.“ Dann haben wir innerhalb von acht Wochen zwei Sorten Einhorn-Magic-Cookies auf den Markt gebracht.
Das sind Dinge, die mir Spaß machen. Einfach aus einem Impuls heraus, etwas zu entwickeln. Mein Team zieht da auch mit. Manchmal rollen sie mit den Augen und sagen: “Jetzt hat sie schon wieder was.” Aber ich habe eben auch so viele Produkte, die es seit Jahrzehnten gibt. Die hat sich mein Opa schon ausgedacht. Das ist für mich ja keine Herausforderung mehr. Das ist nur eine Herausforderung die kostengünstig und bestmöglich herzustellen. Aber daran wachse ich nicht mehr.
Die Innovationsfreude ist einfach immer hier und ich wachse daran, Trends aufzuspüren. Das hat mit diesen Magic-Cookies, insbesondere mit Lidl, hervorragend funktioniert. Wir haben über zwei Wochen in den Social Media gespielt, es immer wieder angeteasert und auch Gewinnspiele gemacht. Sowas läuft dann einfach hervorragend.
Daniela: [00:31:55] Zwei Monate von der Idee bis zum Ende verpackt auf den Weg in den Laden für mehrere Tonnen Kekse ist beachtlich.
Anita Freitag-Meyer: [00:32:00] Das war ein Riesending, wir haben hunderttausende Tüten verkauft. Aber wir sind eine leistungsfähige Fabrik, sodass wir so etwas schnell machen können. Meine Leute ziehen da auch mit.
Ich habe eine Designerin, die für mich auch am Wochenende über Nacht Produkte entwickelt, wenn ich ihr eine bekloppte Idee zu werfe. Am nächsten Tag habe ich die ersten fünf Entwürfe. Unsere Druckerei macht auch unmögliche Dinge möglich. Es klappt einfach. Das ist schön.
Daniela: [00:32:31] Ich merke schon, bei Ihnen ist auch immer so ein bisschen Zauber möglich. Also eine bekloppte Idee darf man offensichtlich auch gerne mal vorbringen. Dann wird kurz gebrainstormt “Können wir oder können wir nicht.”, und dann werden verrückte Ideen einfach umgesetzt.
Anita Freitag-Meyer: [00:32:37] Ja, absolut. Ein paar verrückte Sachen sind auch gerade in der Umsetzung. Es soll ja nie langweilig werden und man muss auch Spaß im Job haben. Ich fühle mich auch so ein bisschen als Impulsgeberin, diejenige die überall die Antennen ausgefahren hat. Ich sage immer: „Wir sind ein modernes Traditionsunternehmen.“
Wir machen viele Dinge schon sehr lange. Es soll nicht öde warden und ich möchte auch immer wieder einen Termin bei meinen Kunden. Mit den Produkten, die sich schon mein Opa ausgedacht hat, geht das nicht. Da muss etwas Neues auf den Tisch gestellt warden. Aber es klappt auch nicht immer alles. Wobei ich mir jeden Flopp verzeihe. Denn in unserer Branche floppt jedes achte bis neunte neue Produkt. Entweder wird die erste Verpackungsauflage nicht verkauft oder es schafft es nicht mal bis in die Regale des Handels.
Daniela: [00:33:40] Was heißt floppen? Das heißt es produziert und dann zur Verkostung bereitgestellt und dann wird entschieden, kaufen wir oder nicht?
Anita Freitag-Meyer: [00:33:46] Genau. Wir entwickeln ein Produkt fertig, in der Hoffnung und Überzeugung, dass es ein gutes Produkt ist. Wir machen uns Gedanken über ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis, ob der Handel mit einer vernünftigen Spanne gut verkaufen kann usw. Dann wird der Handel bemustert. Wir fassen nach, besuchen den Handel und wollen das dann aktiv verkaufen. Entweder als Listung, sodass es permanent im Handel zu finden ist oder als Aktion bzw. Promotion.
Das ist dann so eine In- und Out-Geschichte, wie ich das eben mit Lidl erklärt habe. Manchmal sagt der Handel: “Brauche ich nicht.”, “Will ich nicht.”, “Preis oder Spanne passt nicht.”, “Der Wettbewerber hat ein besseres Produkt.” oder „Iiih, wie sieht das denn aus?!”. Es gibt tausend Gründe. Bei anderen wiederum rennst du offene Türen ein und sagst: „Wunderbar, sofort verkauft.“ Das ist unser täglich Brot als Keks-Verkäufer. Dass manches auch floppt, ist so.
Daniela: [00:34:45] In meiner Branche heißt es ja immer „Hört zu, was die Community möchte, fragt nach, sprecht mit den Leuten.“ Wie ist es bei Ihnen, wenn Sie neue Ideen entwickeln? Sie sagen, Sie sind immer so ein bisschen am Puls der Zeit und Sie sind der Ideengeber. Binden Sie die Community, die Sie haben, aktiv bei der Produktentwicklung ein?
Ich weiß, dass wenn z.B. eine Verpackung auf dem Plan steht, man dann auch mal abstimmen darf, was besser gefällt. Läuft es auch bei Ihren Produkten so? Laden sie auch mal Leute aus der Community ein, beispielsweise mit: “Mensch, wir haben ein neues Produkt. Wir laden zur Verköstigung ein.”, um dann auch mit den Leuten in Kontakt zu kommen? Sie sprachen vorhin ja davon, dass Sie Blogger Relations pflegen.
Anita Freitag-Meyer: [00:35:28] Genau das mache ich. Aber ich muss zwischen Community und Blogger Relations trennen.
Ich hatte mal eine Zeit, da wollte ich so verrückte Kreationen machen. Z. B. Lavendel-Cookies mit Mohn oder etwas mit Seasalt-Caramel, was damals noch gar nicht in aller Munde war, heute aber ein richtiger Trend ist. Das habe ich dann gebacken und die Community gefragt: „Wir haben hier 20 Testpakete. Wer möchte das mal probieren? Gebt mir eure ehrliche Meinung.” Dazu habe ich einen kleinen Fragebogen gepackt. Ich bekam aber nicht nur 20 Fragebögen zurück, es waren 50! Die Leute haben die Pakete mit zur Arbeit genommen und in den Pausen mit Kollegen verköstigt und die Fragebögen ausgefüllt. Mir haben sie dadurch ein ganz tolles Feedback gegeben.
Ich glaube, gerade diese Umfrage hat mich vor einer größeren Fehlinvestition bewahrt, denn es kam zurück: „Ganz ehrlich, Frau Freitag-Meyer, lassen Sie das. Das passt nicht zu euch. Es ist zu abgehoben, zu sehr schickimicki. Die Zielgruppe ist zu klein, preislich passt es nicht zu euch.“ Ich sagte: “Gut, war eine Idee. Wenn ihr das so sagt, nehme ich es an. Vielleicht habt ja recht, wahrscheinlich sogar.“ Wir haben diese etwas durchgeknallten Rezepturen dann nicht gemacht.
Bei Blogger Relations ist das Produkt meistens schon fertig. Als Industriebetrieb muss man auch wissen, dass, wenn ich einem tollen Back-Blogger alle Möglichkeiten gebe, mir einen Keks zu entwickeln, mit allergrößter Wahrscheinlichkeit etwas herauskommt, was die Maschinen nicht umsetzen können. Sie machen die schönsten Dinge, setzen eine Pistazie oben links drauf und verzieren mit einer Zuckerglasur in Rosa von links oben nach rechts unten. Das macht aber keinen Sinn, weil ich es hier nicht produzieren kann.
Ich denke bei neuen Produkten immer zuerst an die Maschinengängigkeit. Und das begrenzt mich manchmal in der Kreativität. Deshalb bin ich etwas vorsichtig, Bloggern freien Lauf zu lassen, mir neue Kekse zu kreieren. Aber vielleicht muss man sie mal einladen und sagen „Guck mal, so sind unsere Möglichkeiten hier. Kannst du mich dennoch unterstützen?“
Daniela: [00:37:45] Das wäre nicht schlecht. Ich habe mir auch gerade etwas überlegt Matchakekse von Hans Freitag. Aber die kann ich mir gerade auch schlecht vorstellen.
Anita Freitag-Meyer: [00:37:50] Das haben wir schon gemacht. Die schmecken nicht. Die Farbe hält nicht gut. Es ist auch schwierig, weil Matcha diesen pushenden Effekt hat. Das muss wieder so deklariert sein, dass es Kinder nicht in die Finger kriegen usw. Aber wir arbeiten gerade an einem neuen Keks mit Guarana. Sagt Ihnen Guarana etwas? Das ist Koffein, was aber langsamer abgegeben wird. Wir wollen so einen „Kaffee-Keks“ machen, äquivalent zu einem Espresso. Und das sind auch schon Dinge, bei denen man schauen muss, wie es platziert wird. Da es ja eben für Kinder nicht passend ist.
Daniela: [00:38:39] Das passt ja auch super zu der Fitness-Reihe, die sie haben. Sie hatten uns ja für die Studenten der TH Wildau ein Paket gepackt, damit die Leute greifen können, um was hier eigentlich geht, als wir das Gespräch hatten. Wir haben es natürlich auch probiert und verkostet. Von daher kann ich mir so etwas, was Sie gerade angesprochen haben, hervorragend vorstellen, die Matcha-Kekse dagegen doch eher schwierig. Aber das, worüber Sie gerade gesprochen haben, das passt ja schon wieder zu den Cranberrys.
Anita Freitag-Meyer: [00:39:10] Die Serie, die Sie meinen, ist z. B. vegan. Das ist etwas, was ich sehe. So etwas sollte man haben. Wir sind Bio-zertifiziert und werden in Kürze auch eine kleine Bio-Serie aufbauen. Allergiker werden auch immer mehr. Mit solchen Themen beschäftige ich mich. Ich kann allerdings keine zu kleinen Nischen bedienen. Das passt nicht zu unserem Grundkonzept. Aber veränderte Ernährungsgewohnheiten oder Zuckeralternativen sind Dinge, denen man sich stellen muss.
Klar, ein Keks wird niemals ein Apfel. Ein Keks ist ein Keks. Meine Oma hat immer gesagt: „Backen ohne Fett ist wie Sticken ohne Garn.“ Auch Fett gehört neben Zucker in einen Keks. Zucker zaubert, ist ein Geschmacksträger. Es nützt alles nichts. Damit es schmeckt, muss auch Zucker und Fett verbacken werden. Aber man kann ja überlegen, wie sind die Rezepturen, braucht man noch Salz oder braucht man Aromen. Wie kann man das Produkt ein bisschen cleaner und purer machen. Damit beschäftige ich mich aktuell.
Daniela: [00:40:18] Das finde ich extrem spannend. Wie sieht ein Tag von Ihnen als Geschäftsführerin aus? Sie sind ja schon morgens 8.00 Uhr da und zwischenzeitlich wird dann auch mal zum Geschäftspartner nach Dubai gejettet oder es ist Messe, wo sie dann direkt vor Ort sind und gucken, wie es läuft. Wie organisieren Sie sich? Was nutzen Sie für Tools?
Anita Freitag-Meyer: [00:40:38] Wenig Tools, das ist meine Erfahrung. Mein Handy ist natürlich mein ständiger Begleiter, das ist mein Terminkalender. Ansonsten sind da z. B. Messetermine, die auch viele Termine im Jahr regeln, Kundenbesuche, aber natürlich bin ich auch viel in Verden im Büro. Meine Präsenz vor Ort ist sehr wichtig, um hier ansprechbar zu sein.
Aber ich reise gerne, ich bin sehr gerne unterwegs, wie gesagt auf internationalen Messen. Ich habe nicht immer nur so eine Montag-bis-Freitag-Woche. Ich sehe immer zu, dass ich mir etwas einbaue, um auch mal rauszukommen. Ich mache es immer so, wie es kommt. Kein Tag ist wie der andere. Es sind immer neue Anforderungen. Das macht es sehr spannend.
Daniela: [00:41:33] Das glaube ich. D. h. zum Thema Produktivität, Sie machen Ihre eigene Zeiteinteilung. Sie priorisieren das, aber sie nutzen keine Apps oder irgendwelche Software, die viele proklamieren und sagen: „Mensch, das hier unbedingt mal ausprobieren.“
Anita Freitag-Meyer: [00:41:52] Nein, nur meine Kalender-Funktion in Outlook nutze ich. Aber für die Organisation gibt es keine besonderen Empfehlungen.
Daniela: [00:42:02] Warum auch nicht. Ich finde ich es auch ganz charmant, wenn man das Handy nicht unbedingt mit 1.000 Sachen voll knallt. Ich möchte noch mal kurz an den Anfang zurück, bevor unser Gespräch zum Ende kommt. Sie sind früh eingestiegen, Sie sind Mutter und haben Kinder, die jetzt, wie Sie sagten, schon studieren. Besteht da eine Planung, dass das Familienunternehmen an die nächste Generation weitergegeben wird? Die sind ja mit sozialen Netzwerken aufgewachsen, so wie wir damals mit Kassetten, und können das, was sie mit Social Media aufgebaut haben, auch fortführen.
Anita Freitag-Meyer: [00:42:45] Das steht in den Sternen mit den sozialen Netzwerken. Meine Kinder empfinden meine Art zu kommunizieren als extrem offen und teilweise auch zu offen. Sie wollen grundsätzlich gerne nachfolgen, beide. Ich habe einen Jungen von 22. Meine Tochter wird jetzt 21. Sie wollen das beide versuchen. Ich dränge sie nicht. Ich freue mich natürlich und hoffe, dass es mir genauso gut gelingt, ihnen alles beizubringen, wie mein Vater es mir beibrachte.
Ob diese Art, sich in Social Media zu bewegen, auch zu ihrer Art wird, mag ich noch zu bezweifeln. Ich finde schon, dass es einen Wandel gibt. Das gerade auch Frauen in meinem Alter eine recht hohe Affinität haben. Wenn wir uns bei Instagram umgucken, wer ist da am aktivsten? Das sind eigentlich Frauen wie ich. Die jungen Leute gehen mehr ins Private. Gar nicht so diese darstellerische Offenheit, sondern sie sind untereinander sehr aktiv. Es ist ja auch eine Art Bühne, die ich damit betrete, eine öffentliche Bühne. Und das muss man wollen.
Daniela: [00:43:56] Definitiv.
Anita Freitag-Meyer: [00:43:56] Es wird sehr, sehr spannend. Aber auch da bin ich völlig tolerant. Das war jetzt mein Weg, das ist mein Weg. Mir macht das Spaß und Freude. Das gibt mir sehr viel. So wie es mein Vater vor mir nicht gemacht hat, können meine Kinder auch wieder ihr ganz eigenes Ding machen. Denn nur dann wird es auch zu deinem eigenen. Dann hast du eine hohe Identifikation damit und lebst es einfach mit Leichtigkeit.
Ich finde das ist ein Schlüssel zum Erfolg und zum Glück im Leben, dass Leichtigkeit einen begleitet. Mir fällt es leicht, andere bewundern mich dafür und sagen: „Das könnte ich nicht.“ Ja, dann nicht. Das ist für mich immer das Wichtigste, dass es locker flockig und ohne Krampf passiert. Man kann sich das nicht verordnen, in Social Media aktiv zu sein oder da ein Bild von sich abzugeben. Ich versuche auch nicht, ein Image zu kreieren, sondern einen Teil meinerselbst einfach zu geben, mit allem, was dahintersteckt.
Daniela: [00:45:10] Ich glaube, das gelingt Ihnen ganz gut. Ich habe immer den Eindruck, wenn ich das beobachte, das ist eine Persönlichkeit. Wenn ich Sie auf der Straße treffen würde, habe ich nicht den Eindruck, für die Kamera geht das Lächeln an und hinten hinaus ist sie eigentlich ganz, ganz grimmig.
Anita Freitag-Meyer: [00:45:28] Davon können Sie ausgehen. *lacht*
Daniela: [00:45:28] Ich finde auch, dass man auch übers Mikro hört, wie Ihre Mimik ist. Ich empfinde Sie als sehr offen. Und ich erinnere mich, dass ich irgendwann vor einiger Zeit einen LKW von Ihnen auf der Autobahn gesehen habe. Da habe ich mich spontan, also ohne darüber nachzudenken, nur darüber gefreut, dass ich den gesehen hab und dachte mir „Ach, wenn ich ihr das kurz schicke, dann freut sie sich auch. Vielleicht sieht sie nicht so häufig, dass man den Lkw schickt.” Wir sind ja dann ganz kurz in Kontakt gekommen, haben fix miteinander kommuniziert und damit war das Ding auch gut.
Ich glaube, das ist tatsächlich das Geheimnis daran, wenn man seine Freude nach außen spiegelt, weil man einfach Spaß und Freude an einer Sache hat, dann nimmt die Community das auf und spiegelt das zurück. Und ab da wird es dann tatsächlich ein Ball, der auch rollt.
Anita Freitag-Meyer: [00:46:10] Das möchte ich ja auch erreichen, indem ich meine Freude an meinem Tun vermittel. Ich finde, dieser Anspruch, ein Vorbild zu sein, entspricht mir gar nicht so. Das möchte ich nicht in den Vordergrund schieben. Aber ich finde es schön, wenn ich nur ein Quäntchen Inspiration dafür liefern kann, dass eine verantwortungsvolle Aufgabe, auch ein selbstständiges Tun, Freude machen kann. Dass man vor vielem gar nicht so viel Angst haben muss.
Manche denken ja: „Dein Job ist so schwer und die 350 Mitarbeiter und die Verantwortung …“ Ich bin auch nur ein Mensch und schau an, es geht. Das versuche ich auch zu vermitteln, meinen eigenen Kindern aber vielleicht auch anderen jungen Frauen, die fragen: “Soll ich mich für Kinder oder Karriere entscheiden?”Ich versuche immer ein positives Beispiel dafür zu geben, dass man auch beides haben kann. Es ist nicht einfach, aber es geht.
Daniela: [00:47:12] Sie sagen „Ich möchte gerne zeigen, es kann auch ganz leicht sein. Man muss es sich gar nicht so schwer machen.” Ich vermute daher, Sie wälzen jetzt nicht von morgens bis abends ihre Bilanzen und gucken: “Wo haben wir denn jetzt weniger verkauft und wie war die Entwicklung im letzten Jahr für mich?”.
Anita Freitag-Meyer: [00:47:30] Doch, doch, das mache ich. Ich kenne immer meinen Kontostand. Ich weiß jeden Tag, welche Leute krank sind, wie viele Tonnen wir gestern produziert und wie viel Auftragsvolumen wir haben. Das hab ich aus dem FF drauf, weil das dazu gehört, eine gute Chefin zu sein. Eine lebensbejahende Optimistin zu sein reicht nicht. Das ist ganz wichtig.
Ich bin eben kein Grummelpott. Jeder kriegt von mir mein Lächeln, wenn ich das in mir trage. Aber ich bin trotzdem voll in alle Themen involviert. Mich würde hier sonst niemand ernst nehmen und sie würden sagen: „Ja, wir brauchen hier keine „Grüß-Gott-Auguste“, sondern wir brauchen eine Chefin, die weiß, was Sache ist.” Aber ich finde, das schließt sich ja nicht aus.
Daniela: [00:48:17] D. h., bei Ihnen bekommt man auch mal eine klare Ansage?
Anita Freitag-Meyer: [00:48:18] Ich hoffe. Ich bin nie unter der Gürtellinie. Mein Thema in Sachen Führung ist: Vertrauen und Wertschätzung. Ich kann supergut abgeben, weil ich weiß, dass die Loyalität meiner Mitarbeiter sehr groß ist. Das glaube und hoffe ich zumindest. Man weiß nie alles. Aber zumindest werde ich selten enttäuscht. Das ist, glaube ich, wieder ein Ergebnis dessen, dass ich Vertrauen schenken kann. Denn dann fühlen sich die Leute auch mit- und ernst genommen, auf Augenhöhe behandelt. Das zahlen sie dir zurück, mit ihrem positiven Arbeitsverhalten und allem, was sie geben können. So werden wir ein Team.
Wir haben jetzt am Wochenende eine Betriebsfeier. Da sind alle Mitarbeiter eingeladen und wir haben wieder einen Rekordanmeldezahl. Das freut mich riesig, dass wir so zusammen stehen. Ich bin das Gesicht auf der Tüte. Wir beide reden. Ich bin die, die man nach außen wahrnimmt. Aber 100 Tonnen backe ich nicht alleine. Das machen meine Leute. Ich sage immer gerne meine Leute meine Mitarbeiter machen das.
Daniela: [00:49:35] Das hört sich nach einem „Wir“ und nicht nach einem „ihr“ an “Ich hier und ihr da.”. Aber vielleicht noch zum Abschluss, ich hatte die Like-Kekse am Anfang erwähnt. Da gibt es eine Geschichte dazu.
Anita Freitag-Meyer: [00:49:47] Ja, ich habe meinen Geburtstag gefeiert. Ich glaube, es war der 43. Weil ich im August Geburtstag habe, habe ich hier ein Sommerfest gemacht und das Team hat sich Gedanken gemacht: “Was schenken wir ihr denn? Noch so einen Blumenpott für die Terrasse ist auch langweilig.” Mein Betriebsleiter hat dann als Gag, nur in so einer kleinen Probeform, kleine „Daumen-hoch-Kekse“ gebacken. Dann hat er unsere Designerin gebeten: „Mach’ mal einen Beutel, aber tu nur so. Mach’ einen Entwurf und anstatt des Zutatentextes schreiben wir die Namen aller 350 Mitarbeiter hinten drauf.“ An dem Abend haben Sie es mir symbolhaft übergeben, diesen Entwurf, die Kekse und ich raste völlig aus. “Anita’s own Likes” haben sie die genannt. Sie wollten mir damit sagen: „Chefin, Daumen hoch. Mach weiter so. Wir stehen hinter dir.“
Ich fand das einerseits so rührend, so toll und andererseits war natürlich sofort eine neue Produktidee geboren. Ich habe das ganze Wochenende darüber gegrübelt und überlegt: „Bringe ich das auf den Markt?“ Wir haben das dann erst einmal in kleiner Auflage gemacht, weil ich ein bisschen Angst hatte, dass es Facebook vielleicht nicht so witzig findet. Aber bis auf eine ganz kleine Verpackungsänderung haben sie es dann total toleriert. Sie haben auch selber bei uns im Shop bestellt.
Es ist nach wie vor ein sehr attraktiver Artikel, wenn man Leuten diese nette Geste rüberbringen will: „Daumen hoch. Du bist klasse.“ Ich freue mich einfach über dieses Produkt und die Entstehungsgeschichte dahinter.
Daniela: [00:51:22] Ich finde die unfassbar gut. Das ist ein sehr persönliches Geschenk. Es sind die Kekse. Es ist dieses Unternehmen, wofür wir stehen, was wir machen, wer wir sind und dann der Daumen hoch. Also wie viele Geschäftsführer und Inhaber bekommen denn mal einen Daumen hoch in dieser Form von Wertschätzung und vor allem Sichtbarkeit?
Und dann auch noch zu schauen, wie es nach außen getragen werden kann. Denn klar, da wo ich herkomme, dieser ganze Social-Media-Bereich, für uns sind das natürlich Daumen, die Facebook Daumen. Die wir auch für unsere Events nutzen können. Jeder der anfängt, sich damit auseinanderzusetzen, kennt natürlich den Daumen und so haben wir dann schon wieder eine Verknüpfung und Verquickung. Also auch von mir herzlichen Dank an ihre Mitarbeiter. *lacht*
Anita Freitag-Meyer: [00:52:10] Das hat sie natürlich auch gefreut, dass aus dieser Idee ein Produkt entstanden ist. Auf der darauffolgenden Süßwarenmesse in Köln haben wir dafür auch einen Innovationspreis bekommen. Von der Bravo, über die Mädchen, die BILD bis hin zum RTL Morgenmagazin, alle haben darüber berichtet. Da waren wir in aller Munde, sozusagen im wahrsten Sinne des Wortes.
Daniela: [00:52:32] Ich freue mich auf alles, was da noch kommt und kann sie nur bestärken. Bitte, bitte weitermachen. Ich finde das ganz unfassbar gut. Es macht viel Spaß, mit Ihnen so den Weg zu beschreiten, weil man natürlich immer einen kleinen Einblick hat.
Sie hatten vor einiger Zeit auch den Instagram-Account der Digital Media Woman übernommen, wenn ich das richtig mitbekommen habe. Dass Sie gezeigt haben, wie ihre Arbeit so ist, finde ich super. Denn, wann bekommt man als Außenstehender so einen Eindruck?
Anita Freitag-Meyer: [00:52:57] Das hat mir auch viel Spaß gemacht. Wir hatten an dem Tag zufällig auch noch eine Betriebsversammlung. Ich hatte meiner Tochter das Handy in die Hand gedrückt und die Eule macht mir natürlich irgendwelche komischen Filter auf die Ohren usw. *lacht* Aber wir hatten Spaß. Es war ein voller Erfolg und sehr lustig.
Daniela: [00:53:15] 54 Minuten, das war das längste Interview, das ich je geführt habe. Und ich darf sagen, Sie sind meine erste Interviewpartnerin für meinen Podcast gewesen. Ich danke Ihnen sehr für Ihre Zeit.
Anita Freitag-Meyer: [00:53:33] Sehr, sehr gerne. Viel Erfolg weiterhin und alles Gute.
[00:53:38] Das war das Gespräch mit Anita Freitag-Meyer. Ich hoffe sehr, dass es dir gefallen hat. Vielleicht hast du den ein oder anderen Impuls für dich mit rausziehen können. Vielleicht bist du Unternehmer, vielleicht bist du in einem Unternehmen, wo du dir denkst: “Das könnte für uns funktionieren.”, dann lass dich gerne inspirieren. Schau dir an, was sie im Netz macht. Ich glaube, da kann man sich eine dicke Scheibe von abschneiden.
Und falls wir uns in diesem Jahr nicht mehr sehen und sprechen, kommen gut in 2018 an. Ich wünsch dir alles, alles Gute. Nun falls du diese Episode im neuen Jahr hörst, dann lasst es rocken. Ich glaube, das kann nur besser werden. Wir haben eine Menge gelernt in diesem Jahr. Jetzt machen wir einfach noch ein Fass auf.
In diesem Sinne Happy Blogging und alles Gute. Ciao.
Liebe Daniela,
das war/ist ein großartiges Interview! Hat mir sehr gut gefallen, Danke dafür.?
Liebe Grüße, Gaby
Hallo Gaby,
es freut mich sehr, dass dir das Interview gefallen hat! Mir hat es auch viel Spaß gemacht und Frau Freitag-Meyer war eine tolle Gesprächspartnerin.
Viele Grüße
Daniela