Mit Reputation zur Blogmarke

Ist der Ruf erst ruiniert lebt es sich ganz ungeniert! Ein schöner Ausspruch, der leider nicht fürs Netz gilt und auch nicht bei deinen Lesern. Zumindest dann nicht, wenn du seriös sein willst. Doch was bedeutet Reputation genau? Wikipedia definiert den Begriff folgendermaßen:

„Reputation (lat. reputatio „Erwägung“, „Berechnung“) bezeichnet in der Grundbedeutung den Ruf (veraltend: den Leumund) eines Menschen, einer Gruppe oder einer Organisation. Eine hohe Reputation wird gleichgesetzt mit einem guten Ruf bzw. mit einem hohen Ansehen. Reputation hilft dabei, strategisch vorteilhafter zu kalkulieren, zu erwägen, wie sich jemand zukünftig verhalten wird. Diese Berechenbarkeit hat den Vorteil, dass Entscheidungen erleichtert und damit Aufwand eingespart werden kann. Eine wichtige Basis für solche Abschätzungen sind Vertrauen und Glaubwürdigkeit aber auch Glaube. […] Bei Unternehmen zählt Reputation zum immateriellen Vermögen und ist Bestandteil des Firmenwertes wie beispielsweise auch Patente und Markenrechte.“

Schaut man sich den Absatz an, dann wird klar, dass deine Reputation, also dein Ruf, darüber entscheidet, wie du bzw. dein Blog  von der Außenwelt wahrgenommen wird.

Und noch eine Sache wird deutlich: Deine Reputation kann bares Geld wert sein. Denn wenn du deine Leistungen beispielsweise im Online-Marketing oder Webdesign, mit Handarbeit oder als Reiseblogger verkaufen willst, dann entscheidet deine Reputation mit darüber, ob du zahlungskräftige Kunden findest.

Dein Ruf baut sich aber nicht von alleine auf. So erklärt Falk Hegemann: Wer zur Marke werden will, sollte nicht schon wie eine Marke auftreten. Am Anfang sollte das eigene Ich zurücktreten und genügend Platz für das Wissen lassen. Es mag sich paradox anhören, ist aber ein wichtiger Punkt, der gerne missachtet wird: Die Ich-Marke definiert sich in erster Linie über die vermittelten Inhalte und das weitergegebene Wissen, erst danach kommen die persönlichen Botschaften.“

Deine Reputation lässt dich zur Marke werden

Das bedeutet, dass du mit deinem Inhalten punkten musst. Entscheidend ist, dass deine Texte, Videos und oder Bilder deinen Lesern Input liefern, den sie woanders so oder ähnlich noch nicht gesehen haben. Der Mehrwert ist ausschlaggebend!

Beispielsweise ist ein Haul über deine Einkäufe nur dann interessant, wenn du Details zeigst und besprichst, die andere nicht veröffentlichen. Das kann eine Auseinandersetzung mit den Inhaltsstoffen sein oder eine Darstellung der Kombinationsmöglichkeiten deiner Klamotten.

Wenn du über deine Reisen bloggst, dann ist es deine Aufgabe, die Orte, Sehenswürdigkeiten, das Essen, die Anfahrt und Kosten oder andere Erfahrungen und Tipps mit deinen Lesern zu teilen. An dieser Stelle lege ich dir das Blog Planet Backpack von Conni Biesalski ans Herz. Daran wird deutlich, was ich mit wichtigen Details, die sonst niemand bringt, meine. Denn Conni berichtet beispielsweise darüber, wie man seinen Rucksack richtig packt, welche Dinge WIRKLICH nötig sind und was überflüssiger Ballast auf Reisen ist.

Deine Strategie entscheidet über deinen Ruf

Wenn du weißt, in welcher Nische du bloggen möchtest, dann hast du dir im Vorfeld wahrscheinlich überlegt, was dein Schwerpunkt ist bzw. womit du dich bei deinen Lesern besonders auszeichnen willst. In meinem Fall habe ich mich dafür entschieden, Bloggen in einfachen Worten zu erklären. Das bedeutet, dass ich beispielsweise SEO nachvollziehbar erläutere und konkrete Handlungsanweisungen gebe. Oder ich erkläre detailliert, wie du mehr Leser für dein Blog gewinnst.

Möchtest du deine Leistungen anbieten, um Kunden zu gewinnen oder Kooperationen mit Unternehmen einzugehen? Dann ist es sinnvoll, wenn du dein Können und deine Erfahrungen in deinem Bereich deutlich machst. Das kann beispielsweise durch Tutorials für deine Leser geschehen oder eben, wie oben beschrieben, über ausführliche Artikel, die sich präzise mit deinem Themenbereich beschäftigten.

Ein Beispiel, wo das sehr gut zu sehen ist, ist das Blog Nicest Things von Vera. Ihre drei Schwerpunkte sind Food, Interior und DIY. Hier zeigt sie nicht nur ihr Faible für schöne Dinge, sondern erklärt auch deren Umsetzung. Die Texte machen Spaß zu lesen, haben die nötige Länge mit dem viel beschworenen Mehrwert und ihre Fotos machen Lust darauf, die Rezepte und Wohnideen gleich nachzumachen. Inzwischen ist Vera als Fotografin und Stylistin selbstständig, denn die Qualität ihrer Arbeit hat ihre Kunden überzeugt.

Merke: Reputation entsteht nur dann, wenn deine Leser aus deinen Beiträgen einen Nutzen ziehen können!

Sei da wo deine Zielgruppe ist

Gerade dann, wenn deine Leser den Nutzen für sich erkennen, werden sie dich durch das Teilen in den sozialen Netzwerken erwähnen und/oder in ihren eigenen Beiträgen auf dich verweisen. Das wiederum dient deiner Reichweite und deinem Ruf. Für dich ist darum wesentlich zu prüfen, wo sich deine Zielgruppe aufhält.

Je nach Themengebiet kann das statt Facebook eher Twitter oder Google+ sein. Für mich habe ich rausgefunden, dass meine Zielgruppen (Unternehmen, Bloganfänger und Kommunikationsblogger) auf Facebook, Twitter und Google+ unterwegs sind. Da ich gerade daran arbeite, meine Zielgruppenansprache zu erweitern, werde ich auch zukünftig Instagram vermehrt in meine Kommunikation aufnehmen. Viele meiner zukünftigen Leser befinden sich nicht auf Twitter oder Google+, sondern eben auf Instagram.

Nutze Content Curation für deinen Reputationsaufbau

Nicht nur mit eigenen Inhalten lassen sich Leser überzeugen, sondern auch mit den Verweisen und Empfehlungen auf andere Quellen. Dabei geht es nicht darum, andere Inhalte ohne Quellenangaben zu nutzen, ganz im Gegenteil! Es geht darum, dein Image mit der Verarbeitung anderer Artikel und Beiträge zu stärken, indem du sie wiedergibst.

Das kann durch Retweets, durch das Teilen auf facebook oder durch Zitieren in deinen eigenen Beiträgen geschehen. Indem du auf andere Autoren verweist, erhöhst du deine Reichweite und zeigst, dass du dich mit der Materie auseinandersetzt. Dabei ist es aber wichtig, dass du auf die Qualität der Beiträge, die du teilst, achtest. Sie bilden deine Reputation. Einen sehr ausführlichen Artikel mit konkreten Tipps zu Content Curation findest du hier.

Reputation lebt nicht vom Inhalt allein

Neben deinen Blogbeiträgen entscheidet oft noch die persönliche Ebene, ob du als Fachmann/-frau in deinem Bereich wahrgenommen wirst.

Mein Tipp dazu: Geh raus und triff dich mit anderen Bloggern oder Kommunikationsverrückten. Das ist auch der Tipp, den ich gebe, wenn ich gefragt werde, wie man zu mehr Lesern kommt. Schreiben alleine reicht nicht. Es sind die persönlichen Erfahrungen, die wir miteinander in unserer Community teilen. Darum fahren so viele Blogger zu Blogkonferenzen, auf Veranstaltungen, wie die demexco oder auch zur re:publica. Weil wir da miteinander sprechen, uns austauschen und Kontakte pflegen.

Genau diese Kontakte tragen deine Inhalte weiter und verbreiten sie. Darum nutze Möglichkeiten wie Barcamps, Social-Media-Stammtische oder eben Blogkonferenzen. Wenn du die Möglichkeit hast, dann fasse dir ein Herz und biete einen Vortrag zu einem Thema deiner Blogleidenschaft an.  Oder diskutiere eine Frage, die dir auf der Seele brennt und biete auch bei Fragen Unterstützung an, wenn du helfen kannst.

Kurzum: Triff dich mit Gleichgesinnten, vernetze dich und sei aktiv ohne besserwisserisch zu sein.

Teile dein Wissen, denn das ist deine Währung für den Aufbau von Reputation.

Hast du schon mal an deine Reputation gedacht und dir überlegt, wie du sie stärken könntest? Welche Wege gehst du, um dir einen guten Ruf aufzubauen?

 

Kommentare
(13)

  1. Pingback: Das Bloggen als neue Profession I bloggerabc

  2. Pingback: Tooltipp: Pablo by Buffer für Blogger

  3. Pingback: Kommentier-Sonntag auf Internetblogger.de 13.09.2015

  4. Alex L

    Hallo Daniela,
    ein guter Artikel zum Thema Reputation, an der ich auch arbeite. Ich kommentiere auf anderen Blogs, um so mich auszutauschen, zu vernetzen und meine Erfahrungen an andere Leser weiterzugeben.

    Was die Zielgruppe von meinem Hauptblog, welches ich hier verlinkte, angeht, so bewege ich mich in den Themenbereichen wie Blogging und OpenSource CMS und möchte mich auch zukünftig daran halten, sprich nichts mehr anderes behandeln. Da mir diese Themen viel Spass machen, wird es mir möglich sein, auf Dauer gesehen, damit zu arbeiten.

    Auch wie du schon erwähntest, ist sehr wichtig, wenn man auf andere Quellen in eigenen Beiträgen verlinkt. Ich verlinke meistens in jedem Beitrag.

    Heute kommentiere ich im Rahmen meines eigenen Kommentier-Sonntages und dich verlinke ich in meinem heutigen Beitrag auf Internetblogger.de.

    antworten
    1. Daniela

      Hallo Alex,
      danke für dein Feedback und das du mich bei deinem Kommentier-Sonntag berücksichtig hast 🙂

      Viele Grüße
      Daniela

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  5. Benjamin

    Hallo Frau Sprung,

    Reputation ist ein sehr interessantes und komplexes Thema, mit dem ich mich bisher nicht genug auseinander gesetzt habe. Seine „Marke“, sprich seinen Blog, in der Welt des Internets von anderen abzuheben wird außerdem immer schwerer, da die Konkurrenz immer mehr zunimmt.

    Ich muss mich in nächster Zeit auf jeden Fall mal darum kümmern, meiner Marke weiter zu etablieren, auch wenn Google mir dabei teilweise (unabsichtlich) ein wenig hilft, weil sie mich bei einigen Keywords (zu) gut platzieren. 😉

    Dennoch werde ich dieses Jahr auch auf der Buchmesse in Frankfurt vertreten sein, und hoffe dort einige Bekanntschaften machen zu können.

    Zur Reputation gehören meiner Meinung nach auch Kommentare oder andere direkte Interaktion der Benutzer immer dazu, vor allem bei ersterem habe ich stark nachzubessern. Mein Blog hat bei ca. 50-60 unique Besuchern (laut Piwik), 65 unique Besuchern laut der Bloggerei und 80-100 laut WP-Statistics doch eine ganz nette Leserzahl, doch erst vor kurzem habe ich meinen ersten „richtigen“ Kommentar gekriegt, der auch noch direkt auf ein Fehler im Artikel hingewiesen hat. Ich spiele auch schon länger mit dem Gedanken, den Kommentierenden per E-Mail anzuschreiben.. Naja! 😉

    Ihr Artikel gefällt mir wirklich gut, ich werde Ihren Blog mal in meinen RSS-Reader eintragen und ihn weiter verfolgen.

    Viele Grüße
    Benjamin Kalt

    antworten
    1. Daniela

      Hallo Herr Kalt,
      ich freue mich das Ihnen mein Blog gefällt und Sie interessante Artikel für sich entdecken konnten. 🙂 Ich bin mir sicher, dass die Buchmesse ein sehr guter Anlaufpunkt für Sie sein wird, um Kontakte zu knüpfen. Ich weiß von vielen, die gerne lesen, dass sie sich in verschiedenen FB-Gruppen treffen, um neue Bücher zu diskutieren und besprechen, welche Verlage man ansprechen könnte um weitere Rezensionsbücher zu erhalten. Vielleicht auch etwas für Sie?

      Ich danke Ihnen für Lob zu meinem Blog und wünsche Ihnen alles Gute für Ihren Markenaufbau!

      Herzliche Grüße
      Daniela Sprung

      antworten
  6. Katharina Lewald

    Wieder ein schöner Artikel, Dani 🙂 Ich finde es toll zu beobachten wie sich bloggerabc mit der Zeit weiterentwickelt und die Artikel immer (noch) besser werden!

    Besonders interessant finde ich das Zitat von Falk Hedemann (den Artikel werde ich gleich noch inhalieren): Dass erst das Wissen kommt, dann das Ich. Ob ich damit so konform gehe, weiß ich nicht genau. Ich finde wer von Anfang an beides kombinieren KANN, sollte es auch tun. Denn am Ende ist es vor allem der persönliche Touch, der viele thematisch ähnliche Blogs voneinander unterscheidet, oder?

    Liebe Grüße
    Katharina

    antworten
    1. Daniela

      Hi Katha,
      vielen Dank für die lieben Worte 🙂 Das Kompliment kann ich nur zurückgeben!
      Ich bin mit Falk einer Meinung: Genauso halte ich es mit bloggerabc auch und für mich passt es gut. Die Frage ist ja auch was ist mit dem „ICH“ gemeint? Es gibt ja viele, die trommeln unglaublich laut und stellen sich in jeglicher Form nach vorne. Das funktioniert m.E. nicht. Aber ein stilleres „Ich“ akzentuiert eingesetzt funktioniert ganz gut, m.M. nach. Ich glaube aber auch, dass sehr charismatische Persönlichkeiten durchaus einen Gewinn haben, wenn sie beide Aspekte miteinander kombinieren. Wahrscheinlich ist das wirklich eine Typsache oder Try&Error.

      Liebe Grüße
      Daniela

      antworten
  7. Roland Kopp.Wichmann

    „Reputation entsteht nur dann, wenn deine Leser aus deinen Beiträgen einen Nutzen ziehen können!“
    Stimmt genau. Und das ist harte Arbeit. Vor allem, wenn man es kontinuierlich machen will. Ich sitze an einem Artikel plus Cartoon 5- 7 Stunden. Dafür aber nur einmal die Woche. Ich muss ja nebenher auch noch ein bisschen arbeiten.

    Um Nutzen stiften zu können, muss man sich in einem Gebiet sehr gut auskennen – und vor allem einen originären Ansatz vertreten. Nicht das zusammenschreiben, was man im Netz so zu diesem Thema findet.

    Damit man da bei der Stange bleibt, ich mache das jetzt seit zehn Jahren braucht es vor allem auch eine Leidenschaft für das Thema. Klickzahlen sind ganz nett, aber am wichtigsten sind mir persönliche Kommentare von Lesern, die meine Anregungen aufgegriffen haben.

    PS: Alles Gute für Ihren Blog!

    antworten
    1. Daniela

      Hallo Herr Kopp.Wichmann,
      vielen Dank für die guten Wünsche! Das gebe ich gerne zurück 🙂
      Ich kann Ihnen nur zustimmen: Bloggen ist harte Arbeit! Ich selbst bin ebenso wie Sie zwischen 3-5 Stunden damit beschäftigt. Je nach dem wie ausführlich der Artikel wird, die Recherche dauert und wie viele Bilder ich bearbeite.
      Auf Klickzahlen habe ich noch nie Wert gelegt und bei mir war von Anfang an klar, dass ich nur 1x/Woche bloggen kann und werde. Damit wächst das Blog langsam aber stetig. Drücken wir uns die Daumen, dass dem weiter so ist 🙂
      Herzliche Grüße!

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  8. Burkhard Asmuth

    Ein spannender Artikel. Gerade die Kreativität und Leidenschaft lässt dich zu einer Marke werden und hilft dir stark bei dem Aufbau einer Marke. Viel Erfolg mit dem Workshop.

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    1. Daniela

      Lieben Dank! Dann rühr mal schön die Werbetrommel 😀

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