Social Media Kanäle: Wie du die richtigen für dein Blog findest

Du bist dabei dein Blog einzurichten und fragst dich, welche Social Media Kanäle die Richtigen für dich sind. Wo sind deine Leser, um mit ihnen zu kommunizieren und welche Kanäle eigenen sich für deine Blogpromotion? 

Facebook, Twitter, Google+, Instagram, Snapchat, Tumblr, Pinterest, YouTube, Vine, Flickr… die Liste der Social Media Kanäle ist lang. Manchem Blogger – und natürlich auch mancher Bloggerin – drängt sich da eine Frage auf, die du dir vielleicht auch schon gestellt hast:

Auf welchen Social Media Kanälen sollte dein Blog vertreten sein?

Oft gibt es darauf eine schnelle und einfache Antwort. Doch die ist meiner Erfahrung nach fast immer falsch oder greift zu kurz. Denn die Wahl der individuell passenden Social Media Kanäle hängt von einigen Faktoren ab. Die wichtigsten möchte ich heute mit dir durchgehen.

Social Media Kanäle: Welche brauchst du?

In meiner Beratungsarbeit stehe ich oft vor der Frage, welche Social Media Kanäle für ein Blog oder ein Unternehmen wichtig sind. Meine pauschale Antwort lautet immer: Wähle die Social Media Kanäle, auf denen sich deine (Wunsch)Leser bewegen.

Das klingt einleuchtend, hilft dir in der Praxis allerdings wenig. Die drei folgenden Fragen sind da schon eher nützlich:

  1. Für wen schreibst du?

    Sicher schreibst du dein Blog auch für dich und weil dir das Thema (hoffentlich) am Herzen liegt. Doch für welche Leser schreibst du? Hast du eine konkrete Persona oder ein klares Bild von ihnen im Kopf?

  2. Wo sind deine Leser unterwegs?

    Wenn du weißt, für wen du schreibst, kannst du dir im nächsten Schritt anschauen, wo deine Leser unterwegs sind. Dazu brauchst du keine Marktanalyse oder Analyticstools, zumindest nicht zu Beginn. Der einfachste Einstieg: Wo kommst du bisher mit deinen (künftigen) Lesern in Kontakt? Diskutierst du mit ihnen auf Facebook oder teilst deine Inhalte mit Ihnen auf Twitter? Findest du sie in anderen Netzwerken wieder?

  3. Welche Social Media Kanäle nutzen andere Blogger?

    Bei deiner Recherche solltest du auch einen Blick auf andere Blogger deiner Nische werfen. Wo sind sie unterwegs, wo gibt es die meisten Kommentare und viel Interaktion? Nimm dabei nicht nur große und bekannte, sondern auch kleinere Blogger unter die Lupe und schau dir an, welche Social Media Kanäle bereits in der Nische etabliert sind.

Wenn du diese drei Fragen nach einer gründlichen Recherche beantworten kannst, bist du der Wahl deiner individuellen Social Media Kanäle schon sehr nahe. Ein Schritt fehlt allerdings noch.

Welche Social Media Kanäle nutzt du gerne?

Mit den bisher gesammelten Antworten weißt du, auf welchen Kanälen du deine (künftigen) Leser erreichen kannst. Doch die Entscheidung für deine Social Media Kanäle solltest du auch aufgrund deiner Präferenzen und Affinität treffen.

Auf welchen Social Media Kanälen fühlst du dich wohl? Welche nutzt du bereits, welche reizen dich und welche kannst du problemlos in deinen Alltag integrieren?

Diese Fragen sind wichtig. Auch wenn ein Kanal theoretisch lohnend wäre wirst du den nur widerwillig oder mühsam nutzen, wenn du daran keinen Spaß hast.

Ein Hinweis: Das gilt nur eingeschränkt, wenn du mit deinem Blog gezielt Kooperations- und Werbepartner oder Agenturen ansprechen willst. In diesem Fall wirst du auch Social Media Kanäle nutzen, die dir vielleicht keinen Spaß machen, für Agenturen und Co. aber wichtig sind. Wenn das dein Ziel ist, solltest du deine Social Media Kanäle primär nach ihrer Wirkung und Relevanz für Leser und Kooperationspartner auswählen.

Facebook ist bei deiner Entscheidung für passende Social Media Kanäle ein Sonderfall. Zwar wird der blaue Riese für die meisten Blogs und Blogger sinnvoll sein – immerhin ist Facebook der Platzhirsch unter den Social Media Kanälen – doch du hast die Wahl ob du mit Seite oder Profil kommunizierst. Das gilt zwar nur für persönliche Blogs oder Freiberufler – Marken und Unternehmen müssen über Facebookseiten kommunizieren – doch von denen gehe ich hier nicht aus.

Für eine Facebookseite sprechen vielfältige Funktionen wie Planungsmöglichkeiten, gute Statistiken, mehrere Administratoren oder Redakteure und vieles mehr. Ich persönlich rate dir auch zu einer Seite für dein Blog und habe das schon mal etwas ausführlicher beleuchtet.

Doch wenn dir eine Seite für den Einstieg zu kompliziert ist – oder es dich nervt, ständig zwischen Profil und Seite wählen und wechseln zu müssen – kann der Start mit deinem Profil sinnvoll sein. Stell dann aber bitte sicher, dass du ein ordentliches Impressum einbaust.

Twitter wäre sinnvoll, weil sich deine Leser dort bewegen, doch du wirst mit dem Netzwerk nicht warm? Dann lass es zunächst weg und konzentriere dich auf dein Blog und die für dich sinnvollen und einfachen Social Media Kanäle.

Mein Tipp: Nimm dir ein Netzwerk nach dem anderen vor, starte lieber mit wenigen Netzwerken, nutze die dafür optimal und sei richtig aktiv.

Wenn du Fragen hast, freue ich mich über deinen Kommentar. In welchen Social Media Kanälen bist du aktuell für dein Blog aktiv?

Meine Lesetipps für dich:


Christian Müller - Coach und Kommunikationsberater mit Schwerpunkt Personal Branding und Mobile VideoChristian arbeitet als Kommunikationsberater mit KMU und sozialen Einrichtungen, er ist unter sozial-pr im Web unterwegs. Christian entwickelt Kommunikationsstrategien, berät und unterstützt beim Aufbau von Blogs, hält Workshops und Vorträge rund um Kommunikationsstrategie und Personal Branding.

Ergänzend ist er als Trainer und Coach im Mobile Video Bereich – der Videoproduktion mit Smartphones und Tablets – aktiv. Hier unterstützt er Social Media Teams, Freelancer, KMU und Journalisten bei der Konzeption und Produktion ihrer Videos und entwickelt Video-Formate.

Kommentare
(13)

  1. Renate

    Ich glaube es ist besser man setzt einen Social Media Bereich so ein das es richtig gepflegt wird, bevor man mehrere Social Media Kanäle hat, aber auf keinem geht so richtig was. Man muss die Zeit ja auch erstmal haben.

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    1. Daniela

      Hallo Renate,
      da stimme ich dir zu. Es macht mehr Sinn nur wenige Kanäle zu haben, aber diese richtig zu betreuen als auf allen Hochzeiten zu tanzen. Bezüglich Zeit ist das kein Hexenwerk, da kann man vorarbeiten oder in den Pausen kurz über das Handy etc. aktiv sein. 🙂

      antworten
    2. Daniela

      Hallo Renate,
      da bin ich ganz deiner Meinung. Wichtig ist, die für einen selbst sinnvollen Kanäle zu bedienen und nicht wahllos auf allen Hochzeiten zu tanzen. Bezüglich der Zeit gibt es ein paar Kniffe um sich zu organisieren und Beiträge beispielsweise auch vorzuplanen. Das wäre auch eine Lösung. 🙂

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  2. Johannes | Nischenpresse

    Ich verwende Facebook, Twitter. pinterest und instagram habe ich zumindest mal getestet. Wovon ich zunehmend Abstand nehme ist Google Plus. Da geht einfach so gut wie gar nichts. Aufwand und nutzen passen dort überhaupt nicht. Da stecke ich die Zeit lieber in andere Netzwerke.

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    1. Daniela

      Ich habe das Gefühl, dass Google+ für bestimmte Fachgruppen sehr relevant ist. Beispielsweise ist dort eine Evernotegruppe sehr aktiv und im Bereich Content-Marketing und Strategie wird sich auch viel dort ausgetauscht. Ist aber ein rein subjektiver Eindruck.

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  3. Angelika

    Ich finde ein Aspekt fehlt noch, zumindest wenn man in einer Nische ist und ein Kanal noch nicht so stark vertreten ist. Bei mir (Blog über Taijiquan & Qi Gong) sind sowohl Instagramm als auch Pinterest noch nicht allzu stark vertreten. Ich überlege da reinzugehen (v.a. Pinterest), damit ich sozusagen schon etabliert bin, wenn die Masse kommt!

    Quasi ein First-Mover-Advantage.

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    1. Christian Mueller

      Hallo Angelika,

      da hast du vollkommen Recht. Wenn du den Einstieg gemeistert hast und neue Netzwerke strategisch auswählt, kann die Nutzung eines noch kaum erschlossenen Kanals sinnvoll sein.

      Ich drück dir die Daumen. Hälst du uns auf dem Laufenden?

      Gruß,
      Christian

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      1. Angelika

        Du kannst mir ja einfach auf Pinterest folgen ;))))

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  4. Daniela

    Ihr beiden heckt schon wieder so Dinge aus 😀 Klar, können wir machen und Lars schreibt bwz. macht doch tatsächlich einen Zwei-Autoren-Artikel. Hatte ich noch nicht 🙂

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  5. Lars Hahn

    Personas. Ja. Präferenz o.k.
    Deine gesamten Überlegungen sind wirklich gut.
    Aber: Gerade, wer sein Blog auch geschäftlich nutzen möchte, kommt um die Businessnetzwerke XING und LinkedIn als integraler Bestandteil der Social Media Strategie nicht rum. Das hatte mir jetzt noch gefehlt! 😉

    antworten
    1. Christian Mueller

      Grins, wieso habe ich mit deinem Kommentar gerechnet, lieber Lars? 😉

      Ernsthaft: Ich habe bewusst keine einzelnen Kanäle besprochen, Facebook hat sich nur als Beispiel mit Sonderstellung – Profil vs. Seite – angeboten. Xing und LinkedIn sind, wenn es um Business-Themenm, gesellschaftliche relevanten Nischen und ähnliches geht, absolut essentiell, da stimme ich dir komplett zu.

      Vielleicht mal ein Thema für einen eigenen Artikel? Arbeitstitel: Was Xing und LinkedIn bloggern zu bieten haben? Was meinst du, Lars?

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      1. Lars Hahn

        Aber Du schreibst doch: „Facebook, Twitter, Google+, Instagram, Snapchat, Tumblr, Pinterest, YouTube, Vine, Flickr… die Liste der Social Media Kanäle ist lang. Manchem Blogger – und natürlich auch mancher Bloggerin – drängt sich da eine Frage auf, die du dir vielleicht auch schon gestellt hast:
        Auf welchen Social Media Kanälen sollte dein Blog vertreten sein?“

        Also: XING und LinkedIn neben Twitter gar zuerst, sofern traditionelles Business dabei ist.
        Eigener Artikel? Du oder ich? Und wo? Bei Daniela im Blog? Daniela!!!

        antworten
        1. Christian Mueller

          Als Einstiegsbeispiele ja, aber ich bespreche keine Kanäle (wie gesagt, mit Ausnahme des Sonderfalls Facebook). Warum nicht als Zwei-Autoren-Artikel hier bei Daniela? 🙂

          antworten

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