Relaunch: Was kommt, bleibt und geht

bloggerabc habe ich im Mai 2014 gestartet. Damals war ich arbeitslos.

Was sich wie ein Drama anhört, war nur der Schritt zu etwas, das ich schon lange haben wollte: ein eigenes Blog! Nach verschiedenen beruflichen Stationen in München und der Schweiz kam ich 2014 wieder nach Deutschland. Gut ausgebildet und mit mehreren Jahren Auslandserfahrung sollte es kein Problem sein, einen Job zu finden. Dachte ich.

Stattdessen bekam ich viele Absagen. Nach der zehnten „Es tut uns leid“-Mail entschloss ich mich, mir Unterstützung zu suchen. Mit einem Coach habe ich meine Bewerbungsunterlagen von links auf rechts gedreht. Während der Zusammenarbeit äußerte er die Idee, ein Blog zu starten. Seine Worte habe ich bis heute im Gedächtnis: „Frau Sprung, wenn Sie sich dazu entschließen, ein Blog zu launchen, überlegen Sie sich das gut. Das wird Ihre Visitenkarte im Netz!“

Mit dem Bloggen hatte ich durch meine Zeit in der Hotellerie Erfahrung. Ich durfte dort das Unternehmensblog leitend führen und baute die Blogger Relations auf und aus. Doch worüber sollte ich bloggen? Ich schlief einige Nächte darüber und traf eine Entscheidung: Ich mach’s.

Jetzt musste ich ein Thema finden, denn die erste Regel beim Bloggen lautet:

Finde das Thema, für das du brennst!

Bei war und ist es das „Bloggen“ und ich glaube, das ist mir gelungen. Denn wenn das eigene Thema dich nicht begeistert, sodass du stundenlang darüber schreiben kannst, du neugierig auf weitere Entwicklungen bist und dich stetig weiterbildest, dann wird das eine verflixt anstrengende Sache.

Gerade im ersten Jahr ist es sehr schwer, Leser zu gewinnen. Besonders, seit in den letzten Jahren Blogs wie Pilze aus dem Boden schießen. Da heißt es durchzuhalten und erst einmal für den luftleeren Raum zu schreiben. Gefühlt ist zunächst niemand da, der deine Texte liest. Klar, die Zahl der Zugriffe und Leser kann getrackt werden, aber wenn keine Kommentare kommen, dann fühlt sich das Bloggen verdammt einsam an.

Grafik aus Google Analytics aus dem ersten Jahr von bloggerabc
Das erste Jahr von bloggerabc in Zahlen.

Dazu kommt, dass sich in den letzten Jahren das Kommentarverhalten geändert hat. Inzwischen wird mehr unter den Beiträgen in sozialen Netzwerken kommentiert als auf Blogs. Aus diesem Grund hat beispielsweise Daimler bei seinem neuen Magazin keine Kommentarfunktion. Stattdessen werden die Wortmeldungen unter dem geposteten Artikel auf LinkedIn kommentiert und moderiert.

Doch das ist nicht das einzige Problem. Darüber hinaus kann es eine Herausforderung sein, die eigene Stimme zu finden. Platz ist für jeden Blogger, auch wenn es gefühlt schon zig Blogs zu allen Themen gibt. Die Leser bleiben nicht nur wegen der Informationen, die sie erhalten, sondern weil sie in der Regel den Stil des Bloggers mögen. Und den kann sich jeder erarbeiten.

Bei mir war es einfach. Ich habe schon immer so geschrieben, wie ich gesprochen habe und es bis heute tue. Wenn Menschen zu mir kommen und sagen: „Daniela, du bist ja genauso wie auf deinem Blog!“, dann ist das für mich ein großes Kompliment. Ehrlich zu sein und sich nicht zu verstellen sind in meinen Augen zwei wesentliche Attribute, die mich auszeichnen und auf die ich stolz bin. Und genau das macht bloggerabc aus.

bloggerabc bin ich und ich bin bloggerabc. Das eine funktioniert nicht ohne das andere!

Im Laufe der Jahre hat sich mein Schreibstil verändert. Das ist normal. Das Gute am Schreiben: Es ist Handwerk. Und das kann jeder lernen und verbessern. Natürlich gibt es Menschen, denen das Schreiben im Blut liegt. In meinem Fall kostet es mich viel Arbeit und eine gute Korrektur, damit meine Texte gut lesbar und immer besser werden. An dieser Stelle ein dickes Dankeschön an Edda und Norbert! Ihr beide habt durch euren Rotstift wesentlich dazu beigetragen, dass es bloggerabc bis heute gibt.

bloggerabc verändert sich

Das Blog habe ich mit der Intention gestartet, dass meine Leser hier alles über das Bloggen finden sollen. Vielleicht ist mir das nicht in allen Punkten gelungen, aber das Blog selbst hat sich zu einem Fürsprecher von Corporate Blogs entwickelt. Und ich glaube, meine Leidenschaft für das Thema ist zu spüren.

Mit bloggerabc habe ich mir sukzessiv eine Marke aufgebaut. Immer wieder wird das Blog von Kollegen und Institutionen lobend erwähnt. Zuletzt von den Kollegen bei Hubspot, die bloggerabc als eines der wichtigsten deutschen Marketingblogs bezeichnet haben. Dafür bin ich sehr, sehr dankbar und ich weiß das extrem zu schätzen – auch wenn ich mir das erarbeitet habe. Solche Meinungen/Bewertungen halte ich nicht für selbstverständlich.

Doch nicht nur das Blog hat sich verändert. Ich mich auch, vorwiegend beruflich. In den vergangenen Jahren durfte ich stetig mehr Vorträge zum Thema Bloggen halten, bin als Dozentin tätig, werde für Fachartikel angefragt und darf auf Basic Thinking eine Kolumne veröffentlichen.

Mit der Blog4Business und dem Corporate Blog Barcamp habe ich zwei eigene Veranstaltungen ins Leben gerufen, die sich mit meinem Herzensthema „Bloggen“ und besonders mit Unternehmensblogs beschäftigen.

Im vergangenen Jahr habe ich mir viele Gedanken gemacht, was ich mit bloggerabc künftig erreichen will. Wofür möchte ich es nutzen und welchen Nutzen soll es anderen stiften? Dabei hat mich Jochen Mai – Inhaber der Karrierebibel – als Mentor unterstützt. Wir haben uns lange darüber unterhalten, was ich mir vorstelle, welche Ideen ich habe und was davon möglich sowie sinnvoll ist.

Wir haben uns bloggerabc genauer angesehen, haben verschiedene Bereiche analysiert und uns dabei unter anderem folgende Fragen gestellt:

  • Wie performt bloggerabc bei den Suchmaschinen?
  • Wie ist bloggerabc inhaltlich aufgestellt?
  • Welche Angebote möchte ich mit bloggerabc zukünftig offerieren?
  • Gibt es einen Markt für meine Ideen? Und wenn ja, lohnt es sich oder ist es besser die Finger davon zu lassen?

In einer ersten Analyse zeigte sich, dass das Theme, das ich nutzte, für SEO nicht gut geeignet war. Es handelte sich um ein kostenloses Layout, das zwar rein optisch seine Arbeit erfüllte, aber für meine weiteren Ziele nun nicht mehr sinnvoll ist.

Da ich bloggerabc in Zukunft professioneller aufstellen will, war es mir wichtig, von Grund auf strategisch zu arbeiten. Mit einem individuellen Theme mache ich den Anfang. Aus diesem Grund habe ich mich an die Agentur Kreativdenker gewandt, die auch die Karrierebibel betreut. Mit der Karrierebibel hatten sie bereits Erfahrungen mit redaktioneller Arbeit und deren Herausforderungen gesammelt, was mir wichtig war.

Das Theme von bloggerabc sollte komplett neu programmiert werden und Seo-relevante Bereiche direkt beinhalten. Das ist die technische Seite hinter dem Relaunch. Das zweispaltige Format bleibt bestehen, das Farbkonzept habe ich angepasst, so rückt es mehr in den Vordergrund. Außerdem habe ich die Kategorien aufgeräumt. So ist zum Beispiel der Bereich Fotografie komplett verschwunden, weil ich dieses Thema auf dem Blog nicht mehr sehe. Die Kategorien SEO und Reichweite sind geblieben, weil ich hier genug Artikel habe, um diese Bereiche zu füllen beziehungsweise nach und nach weitere Artikel dazu ergänzen kann.

Neu sind die Kategorien Content Marketing, Weiterbildung, Kommentar und Quergedacht. Den Bereich Plugins habe ich um das Thema Technik erweitert, weil es beim Bloggen nicht nur um Plugins, sondern auch um WordPress geht oder beispielsweise darum, wie das Content-Management-System richtig installiert wird.

Im Bereich Content Marketing wirst du alle Artikel finden, die sich mit Social Media, Fachinterviews oder empfehlenswerten Tools beschäftigen. Beispielsweise findest du dort auch Artikel mit Tipps, falls dich mal eine Schreibblockade quält.

Unter Weiterbildung stelle ich Seminare und Fortbildungen vor, die ich besucht habe und empfehlen kann. Schrittweise wirst du hier immer mehr Artikel finden, weil ich Weiterbildung als essenziell betrachte.

In der Vergangenheit habe ich Artikel geschrieben, in denen ich bestimmte Themen diskutiert habe. Beispielsweise in „Warum du niemals Influencer wirst“ oder „Warum ich glaube, dass Unternehmen nicht bloggen sollten“. Diese Beiträge waren keine How-to-Anleitungen, sondern spiegeln meine Meinung wider. Solche Beiträge passen nicht unter Content Marketing und haben darum mit der Kategorie Kommentar einen eigenen Bereich erhalten.

Und dann gibt es Beiträge, die zwar das Thema Bloggen behandeln, dabei aber über den Tellerrand hinausgehen. Der Artikel „Mit dem Blog zum Job“ beispielsweise ist ein solcher Post. Darin beschreibe ich, wie ich über bloggerabc meine erste Festanstellung erhalten habe. Und ich gebe Tipps, wie du das eigene Blog für die Jobsuche nutzen kannst. In der Kategorie findest du auch Tooltipps wie Pablo von Buffer oder ich schreibe darüber, wie Kommunikations- und Lifestyleblogger voneinander profitieren können.

Tatsächlich habe ich mir jeden Artikel angesehen, der seit Mai 2014 erschienen ist, und geprüft, ob er noch sinnvoll und relevant ist. War das nicht der Fall, dann habe ich ihn gelöscht und bei Google aus dem Index entfernt. Rund 30 Artikel mussten dran glauben. Im Zuge dessen haben ich mir die Themen genau angesehen und darauf aufbauend meine Kategorien entwickelt. Mein Dank an dieser Stelle geht an Falk Hedemann, der mir dabei zugehört hat und seine Einschätzungen mit mir teilte. Danke, Falk!!

Was sich bei bloggerabc ändert!

Die größte Änderung auf meinem Blog ist sicherlich die Optik. Klarer, farblich forcierter und moderner erscheint bloggerabc nun online und mobile. Im Header ist ein Titelthema prominent platziert. Direkt darunter findest du den Bereich „Meine Empfehlungen“. Hier werden Artikel stehen, die ich hervorheben möchte. Gerade weil ich so eng mit bloggerabc verbunden bin, soll das Blog seinen persönlichen Charakter behalten.

Unter „Neueste Artikel“ werden weiterhin Artikel entsprechend ihres Veröffentlichungsdatums zu finden sein. Die aktuellsten Beiträge stehen vorne.

Zwei aktuelle Artikel unter der Rubrik Neueste Artikel

In Zukunft werde ich das Blog für ausgewählte Sponsored Posts öffnen. Das war in der Vergangenheit erst einmal der Fall. Alle weiteren Artikel, die ich als Werbung gekennzeichnet habe, handeln von kostenfreien Tools, die ich ausprobiert habe, oder von Veranstaltungen, bei denen ich eingeladen war. Im jeweiligen Disclaimer habe ich die Zusammenarbeit transparent gemacht.

Für individuelle Buchungen meiner Leistungen wird es einen Bereich auf der Startseite geben, der noch nicht freigeschaltet ist. Aktuell arbeite ich an einer Website zu meiner Person und an Angeboten, die ich mit diesem Bereich verknüpfen werden. Stay tuned!

Neben der Optik fand die größte Veränderung durch die individuelle Programmierung des Themes für bloggerabc im Backend statt. Damit bin ich im Bereich SEO wesentlich besser aufgestellt und nun gespannt darauf, wie sich die Veränderungen auswirken werden.

Außerdem habe ich mir vorgenommen, Artikel zukünftig mit Blick auf Evergreen-Content zu schreiben. Damit sind Themen und Beiträge gemeint, die auch nach Jahren stetig aktualisiert werden können. Ich möchte mehr kostenlosen Content zur Verfügung stellen. Wie das konkret aussehen wird, verrate ich noch nicht.

Jetzt freue ich mich auf weitere Jahre mit bloggerabc. Ich bin gespannt, wohin die Reise geht. Klar, ich habe es selbst in der Hand, aber vieles hat sich auch durch Zufall ergeben. Ganz besonders durch mein Netzwerk durfte ich viele positive Erfahrungen machen, die mich immer vorangebracht haben. An dieser Stelle geht mein besonderer Dank an Jochen, Falk, Edda, Romy, Valerie, Kim und Anke. Ohne eure Meinung, Hilfe, Ratschläge, Ermutigungen, kritische Fragen, Tipps und Ideen zum neuen bloggerabc wäre ich nicht so weit gekommen. Danke!

Ich hoffe, dir gefällt bloggerabc genauso wie mir. Hinterlasse mir gerne deine Meinung und dein Feedback in den Kommentaren. Darüber freue ich mich sehr!

Kommentare
(10)

  1. DoSchu

    Hey, gratuliere!
    Gerade das Thema Kategorien-Aufräumen kenn ich gut, da bin ich noch dran. Zum 10. Jahrestag im April spätestens will ich das im Blog umgesetzt haben.
    Es ist jede Menge Arbeit, besonders wer wie ich damals viel zu breit detailliert loslegt. Heute empfehle ich bei Blog-Starts mit wenigen zentralen Kategorien anzufangen… hinzufügen ist leichter ?.
    Danke für den Motivationsschub!
    doschu

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    1. Daniela Sprung

      Hi!
      Vielen, vielen Dank! Es war viel Arbeit, die Artikel den neuen Kategorien zuzuordnen. Dabei hatte ich aber auch die Gelegenheit ordentlich auszumisten. 🙂
      Dein Tipp lieber mit wenigen Kategorien zu starten halte ich auch für sinnvoll. Spätestens dann, wenn Artikel hinzukommen, die nicht klar einzuordnen sind ergeben sich neue Kategorien und mir hat sehr geholfen mich mit anderen auszutauschen, um gute Begriffe zu finden.

      Viele Grüße Daniela

      antworten
  2. Valerie

    Liebe Daniela,

    ich hab die Live-Version jetzt erst mobil angesehen: Sensationell! Ich freu mich für dich dass du jetzt live bist und deine ganze Mühe hat sich gelohnt. Ich freu mich auch, dass ich einen winzigen Teil beitragen durfte 🙂

    Mit deinem Text hast du mich motiviert mir auch mal meine Kategorien anzusehen. Danke für diesen Impuls.

    Liebe Grüße
    Valerie

    antworten
    1. Daniela Sprung

      Liebe Valerie,
      ich danke dir! Du hast einen wesentlichen! Beitrag geleistet alleine durch deine Power, die Gespräche und deine Offenheit!

      LG Daniela

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  3. Jan

    Schick geworden! Und toller Einblick in deine Story. Ich wünsche dir viel Erfolg mit dem erneuerten, aufgeräumten, erweiterten Konzept! 🙂

    antworten
    1. Daniela Sprung

      Lieber Jan,
      vielen Dank für dein Lob und die lieben Worte! Gerade von dir bedeutet es mir viel!

      Viele Grüße Daniela

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  4. Leila

    Super gut geworden! Ich bin besonders begeistert von der neuen Kategorie Weiterbildung und freu mich, wenn ich da immer mehr Beiträge finde in Zukunft.

    antworten
    1. Daniela Sprung

      Hi Leila,
      dankeschön! Ich bemühe mich dort in Zukunft auch Rezensionen von Fachbüchern zu veröffentlichen und auf weiteren Veranstaltungen zu sein.

      LG Daniela

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  5. Romy Mlinzk

    Liebe Daniela,
    das klingt nach sehr viel Arbeit, die sich hoffentlich auch weiterhin für Dich auszahlt, auch weil ich weiß, dass Du nicht aus monetären Gründen bloggst und Bloggen Deine Leidenschaft ist. Sieht gelungen aus und bin gespannt, wie es weiter geht! Alles Gute für das „neue“ Baby.

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    1. Daniela Sprung

      Liebe Romy,
      vielen Dank für deine lieben Worte und deine guten Wünsche! Es ist und bleibt Arbeit, die ich liebe! Darum Bloggen4life!

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