Gamification: Leser spielerisch ansprechen und binden

Holzplatte auf dem einen Tastatur liegt, ein Block, bute Stifte und ein Iohone. Darunter steht Gamification und Pfeile zeigen auf Reward, Learning, Goal, Achievement und Skill.

Leser zu motivieren länger auf einem Blog zu bleiben, kann schwierig sein. Besonders, wenn sie bereits viele Artikel kennen und sich nur für den aktuellsten Beitrag interessieren. Doch wie können Leser länger gehalten und auch stärker gebunden werden?

Gamification kann eine Lösung sein, um Artikel interessanter zu gestalten und so Leser dazu bringen, sich intensiver mit dem Blog und anderen Artikeln zu beschäftigen. Roman Rackwitz gilt als DER Experte für das Thema Gamification und ist einer der Speaker auf der Blog4Business.

Roman Rackwitz

Mit ihm habe ich darüber gesprochen, wie man Leser spielerisch motiviert, sich intensiver mit bestehenden Blogartikel zu beschäftigen. Die Vorteile daraus wären vielfältig, denn neben stärker gebundenen Lesern, die Spaß an den Beiträge haben, sinkt auch die Absprungrate. Davon profitiert dein Google Ranking, da eine hohe Absprungrate negativen Einfluss darauf hat.

Lieber Roman, bitte erkläre den Begriff kurz in deinen Worten und was fasziniert dich an dem Thema?

Gamification ist die Betrachtung der menschlichen Motivationsprinzipien und -theorie, in spielerischen Situationen, und deren Anwendung auf nicht-spielerische Situationen.

Wir sprechen hier also von der Psychologie hinter den Aktivitäten, die uns Menschen erfreuen und die wir vor allem um des Machens Willen ausführen (Bsp. Spiel, Sport & Hobby). Und diese Erkenntnisse werden dann auf Bereiche wie Bildung, Führung, Software, Branding, Marketing, Community Management, usw. übertragen.

Welchen Nutzen bringt Gamification Unternehmern und Corporate Bloggern?

Aktivitäten und Interaktionen unter Gamification Design Prinzipien gestaltet, verbessern die Wahrscheinlichkeit Immersion und Flow zu erleben.  Das beschreibt das Verhalten des Individuums mit einem Growth Mindset. Hier gelingt es dem Individuum eher sein Potential zu entfalten, denn es ist auf der Suche nach persönlichem Fortschritt und nimmt Neues als auch Herausforderungen an, um daran zu wachsen.

 

Um besser zu verstehen was Growth Mindest bedeutet verweise ich auf die Definition von Nicole Alps, in dem Artikel „Das Growth-Mindset: eine Denkweise, die dir Erfolg und Wachstum bringt“, die das meiner Meinung nach gut erklärt:

Jeder Mensch hat bestimmte Denkweisen, die grundlegend für seine Sichtweise auf alles sind. Diese Denkweisen prägen das eigene Selbstbild. Das Growth-Mindset wird daher oft auch „dynamisches Selbstbild“ oder auch „Wachstumsdenken“ genannt.

Wer ein Growth-Mindset hat,

ist überzeugt, seine Fähigkeiten weiterentwickeln zu können,

lernt, um Dinge besser zu verstehen und mehr zu erfahren,

sieht Fehler als Möglichkeit, etwas Neues auszuprobieren und sich weiterzuentwickeln.

Unternehmen benötigen und suchen Mitarbeiter mit solchen Einstellungen, um in komplexen und sich verändernden Situationen bestehen zu können. Corporate Blogger finden genau dort die dankbarsten Abnehmer von Inhalten, die dem Individuum das benötigte Wissen zur Seite stellen.

Jedes Spiel ist eine reine Lernumgebung, in der man Informationen als Werkzeug ansieht und dieses dementsprechend kontextabhängig aufbereitet haben möchte. Als Dankeschön erhält man Leser/Lernende, die sich am Ende eines Artikels bereits nach dem kommenden, aufbauenden, ergänzenden, bzw. komplementären Text sehnen, der weiteren Fortschritt bedeuten kann.

 Gamification bedeutet Abläufe und Tätigkeiten spielerisch gestalten. Wie lässt sich das Prinzip für das Bloggen nutzen bzw. wie kann es auf ein Blog angewandt werden?

Spielerische Abläufe sind im Kern dadurch charakterisiert, dass sie sich auf Grund des Könnens der Spieler entfalten. Der Spieler erlebt ein Spiel als eine – zumindest zum Teil selbstbestimmte – Story, innerhalb derer er wachsen und lernen muss, um die nächste Herausforderung annehmen zu dürfen. Auch Blogs können hier dieses Entfaltungsprinzip für sich nutzen. Dabei muss der Autor aber auch in der Lage sein, dem Leser den individuellen Fortschritt, den er durch die Aufnahme des Wissens im Blog erreicht, erkennbar zu machen.

Spielumgebungen nutzen hier oft Elemente wie Fortschrittsbäume oder Fähigkeiten- und Ressourcenbäume. Diese kommunizieren dem Nutzer direkten Fortschritt auf Grund seiner Leistungen und zeigen ihm gleichzeitig, auf welchem Niveau er sich befindet und wo es noch hingehen kann. Einzelne Aktionen werde so, z. B. auch in einen größeren und individuellen Kontext gesetzt.

Welche Trends siehst du bei diesem Thema und hast du praktische Beispiele, die man sich unbedingt ansehen sollte?

Einige Medienunternehmen testen z. B. sehr viel im Bereich der Visualisierung der persönlichen ‚Reise’ eines Lesers durch ein Medium, bzw. durch Inhalte. Gleichzeitig können passende Simulationen an der richtigen Stelle dem Leser erlauben, Gelerntes auszuprobieren und sein erhaltenes Wissen so durch Interaktion zu verinnerlichen. Um eine Vorstellung zu bekommen, wie Gamification im Content-Marketing funktionieren kann, empfehle ich den Beitrag „Gamification im Content-Marketing-Mix“ von Stefan Schütz auf Zielbar. Der Artikel ist wirklich gut und wer möchte, der kann sich damit schon Mal auf einem Vortrag auf der Blog4Business einstimmen. 🙂

Was können die Teilnehmer bei deinem Vortrag erwarten?

Ich werde skizzieren, welche Prinzipien am ehesten dafür geeignet sind, den Nutzer in einen gefühlten Spielmodus zu versetzen. Dann schauen wir uns ein paar Beispiele bzw. Werkzeuge an, die helfen, diese Prinzipien auf das Bloggen zu transferieren.

Vielen Dank für das Gespräch!

Kennst du die Prinzipien von Gamification bereits und welche Ideen nutzt du, um deine Leser länger auf dem Blog zu halten? Schreib sie mir in die Kommentare!

 

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Kommentare
(9)

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  3. Martina Roters

    Man muss genau wissen, was man tut, denn der Schuss kann auch nach hinten losgehen. Ich konnte mal mitverfolgen, wie die Einführung von Gamification Elements auf einer Abnehmplattform nach hinten losging. Das Problem war, dass die Macher hinter den Kulissen dies wie selbstverständlich für eine gute Idee hielten (die meisten von ihnen waren persönlich auch Gamer), aber die Zielgruppe reagierte wie die britische Queen: „not amused!“ Es hagelte Kommentare wie „Wir sind hier doch nicht im Kindergarten“, „Was soll der Quatsch“ etc.

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  6. Stefan Schütz

    Hallo ihr zwei, danke für die tollen Einblicke und die prominente Erwähnung! Viele Grüße, Stefan

    antworten
    1. Daniela Sprung

      Hi Stefan,
      sehr gerne und du weißt ja, gute Artikel werden erwähnt und geteilt.

      Viele Grüße Daniela

      antworten
  7. Leila

    Auf den Vortrag freu ich mich schon! Das Thema ist super aktuell und wird in Zukunft sicher für uns alle noch an Relevanz gewinnen.

    antworten
    1. Daniela Sprung

      Hi Leila,
      ich bin auch echt gespannt auf den Vortrag. Das Thema im Kontext Blogs und Social Media einzubringen kann ich mir ansatzweise vorstellen und freue mich sehr darauf das Roman konkrete Beispiele und Ideen mitbringen wird.

      Viele Grüße Daniela

      antworten

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